Brüs­sel: EU-Kom­mis­si­on geht nun gegen Ungarn vor

Ungarisches Parlament - Einkammerparlament - Budapest - Ungarn Foto: Ungarisches Parlament (Budapest), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach jah­re­lan­gem Zögern geht die EU-Kom­mis­si­on gegen die Regie­rung des unga­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Vik­tor Orban vor.

Das berich­tet das „Han­dels­blatt” (Mon­tag­aus­ga­be) unter Beru­fung auf Kom­mis­si­ons­krei­se. Dem­nach will die Behör­de erst­mals den neu­en Rechts­staat­lich­keits­me­cha­nis­mus anwen­den. Noch im Okto­ber soll die Regie­rung in Buda­pest benach­rich­tigt wer­den. Seit Jah­res­be­ginn sam­melt Brüs­sel Infor­ma­tio­nen über Ver­un­treu­ung und Kor­rup­ti­on. Im Fal­le Ungarns sei­en inzwi­schen so vie­le Erkennt­nis­se zusam­men­ge­kom­men, dass kon­kre­te Maß­nah­men gerecht­fer­tigt sei­en, zitiert das „Han­dels­blatt” aus der Kom­mis­si­on. Die EU-Behör­de sieht sich seit Jah­ren mit dem Vor­wurf kon­fron­tiert, zu wenig gegen den Abbau des Rechts­staats in Län­dern wie Ungarn und Polen zu unternehmen.

Die SPD-Poli­ti­ke­rin Kata­ri­na Bar­ley begrüß­te das Vor­ge­hen gegen die Regie­rung in Buda­pest: „End­lich kommt in Sachen Ungarn Bewe­gung in die Kom­mis­si­on”, sag­te die frü­he­re Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin und heu­ti­ge EU-Par­la­men­ta­rie­rin dem „Han­dels­blatt”. Und wei­ter: „Viel zu lan­ge hat die­se Kom­mis­si­on gesche­hen las­sen, dass demo­kra­ti­sche Prin­zi­pen in Ungarn fast völ­lig abge­baut wor­den sind”.

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