Bun­des­re­gie­rung: Min­dest­ab­stän­de zu Wind­kraft­an­la­gen abschaffen

Windkraftanlage - Windenergieanlage - Strom - Wind - Himmel - Windpark - Windräder Foto: Windräder für Stromerzeugung, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Um bun­des­weit mehr Wind­rä­der auf­stel­len zu kön­nen, will die Bun­des­re­gie­rung neue Min­dest­ab­stän­de abschaffen.

In einem Refe­ren­ten­ent­wurf zur Ände­rung des Bau­ge­setz­bu­ches, über den die „Bild” (Don­ners­tag­aus­ga­be) berich­tet, heißt es: „Die bis­he­ri­ge Län­der­öff­nungs­klau­sel in § 249 Absatz 3 BauGB zur Ein­füh­rung lan­des­ge­setz­li­cher Min­dest­ab­stän­de für Vor­ha­ben nach § 35 Absatz 1 Num­mer 5 BauGB, die der Erfor­schung, Ent­wick­lung oder Nut­zung der Wind­ener­gie die­nen, soll auf­ge­ho­ben werden”.

Hin­ter­grund: Nach gel­ten­der Rechts­la­ge dür­fen die Län­der eigen­stän­dig Min­des­ten­sab­stän­de zu Wind­kraft­an­la­gen fest­le­gen (z.B. 1.000 m oder in Bay­ern 10H). Die­ses Recht soll den Län­dern jetzt ent­zo­gen wer­den. Bestehen­de Rege­lun­gen gel­ten wei­ter. Damit Län­der wie Bran­den­burg, Sach­sen oder Thü­rin­gen nicht noch rasch Min­dest­ab­stän­de fest­le­gen, soll der Tag des Beschlus­ses im Bun­des­ka­bi­nett als Stich­tag gel­ten, ab dem kei­ne neue Abstän­de mehr beschlos­sen wer­den dürfen.

Damit mög­li­che Bür­ger­pro­tes­te nicht die Land­tags­wahl in Nord­rhein-West­fa­len über­schat­ten, steht die Abschaf­fung der Min­dest­ab­stän­de erst nach dem Urnen­gang am 18. oder 25. Mai auf dem Kabi­netts­ka­len­der der Bun­des­re­gie­rung. Laut „Bild”-Bericht hat­te vor allem die FDP auf die­sen Zeit­plan gesetzt. Bran­den­burgs CDU-Frak­ti­ons­chef Jan Red­mann sag­te „Bild”: „Wind­kraft­aus­bau gegen die Land­be­völ­ke­rung kann nicht funk­tio­nie­ren. Bei Anla­gen so hoch wie der Ber­li­ner Fern­seh­turm sind 1.000 m Abstand zum Woh­nun­gen das Mindeste”.

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