Bun­des­tag: Lie­fe­rung schwe­rer Waf­fen an Ukrai­ne in Arbeit

Militärtransport - Bundeswehr - Transporter - Autobahn - Deutschland Foto: Militärtransport auf der Autobahn, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­tag hat sich für die Lie­fe­rung schwe­rer Waf­fen an die Ukrai­ne ausgesprochen.

Ein gemein­sa­mer Antrag von SPD, Grü­nen, FDP und Uni­on mit dem Titel „Frie­den und Frei­heit in Euro­pa ver­tei­di­gen – Umfas­sen­de Unter­stüt­zung für die Ukrai­ne” wur­de am Don­ners­tag mit gro­ßer Mehr­heit beschlos­sen. In nament­li­cher Abstim­mung stimm­ten 586 Abge­ord­ne­te dafür und 100 dage­gen. Zudem gab es sie­ben Enthaltungen.

In dem Antrag wird sich unter ande­rem für die „Inten­si­vie­rung und Beschleu­ni­gung der Lie­fe­rung wirk­sa­mer, auch schwe­rer, Waf­fen und kom­ple­xer Sys­te­me” durch Deutsch­land in enger Abstim­mung mit den Part­nern in NATO, EU und der Welt aus­ge­spro­chen. Neben der umfas­sen­den öko­no­mi­schen Iso­lie­rung und Abkop­pe­lung Russ­lands von den inter­na­tio­na­len Märk­ten sei dies „das wich­tigs­te und wirk­sams­te Mit­tel”, um den rus­si­schen Vor­marsch zu stoppen.

Der Bun­des­tag for­der­te die Bun­des­re­gie­rung zudem auf, „alle Bemü­hun­gen der ukrai­ni­schen Regie­rung, in direk­ten Ver­hand­lun­gen mit der rus­si­schen Füh­rung einen Waf­fen­still­stand zu erzie­len, zu unter­stütz­ten”. Dabei müs­se klar sein, dass es kei­ne Ver­hand­lun­gen über die Köp­fe der Ukrai­ner hin­weg geben dür­fe. „Falls es zum Abschluss eines Abkom­mens kommt, muss Deutsch­land gemein­sam mit den USA, Kana­da und ande­ren NATO- und EU-Part­nern bereit sein, aktiv dazu bei­tra­gen, sei­ne Ein­hal­tung zu gewähr­leis­ten”, heißt es in dem Papier weiter.

Zudem müs­se die Regie­rung die Lie­fe­rung benö­tig­ter Aus­rüs­tung an die Ukrai­ne fort­set­zen und wo mög­lich beschleu­ni­gen. Dabei müs­se man auch die Lie­fe­rung auf schwe­re Waf­fen und kom­ple­xe Sys­te­me etwa im Rah­men des Ring­tau­sches erwei­tern, „ohne die Fähig­kei­ten Deutsch­lands zur Bünd­nis­ver­tei­di­gung zu gefähr­den”. Aus­rüs­tungs­lü­cken bei der Bun­des­wehr, die durch die Abga­be an die Ukrai­ne ent­stan­den sind, müss­ten schnellst­mög­lich geschlos­sen wer­den, heißt es in dem Antrag.

Trotz der gemein­sa­men Initia­ti­ve der Ampel-Frak­tio­nen und der Uni­on ver­lief die Debat­te zu dem Tages­ord­nungs­punkt hit­zig. CDU-Chef Fried­rich Merz nut­ze sei­ne Rede vor allem für Kri­tik an Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz. Er warf ihm unter ande­rem eine „mise­ra­ble Kom­mu­ni­ka­ti­on” vor. Der Kanz­ler zei­ge „Schwä­che und Unsi­cher­heit”. Der SPD-Vor­sit­zen­de Lars Kling­beil unter­stell­te dem CDU-Chef unter­des­sen, nur Par­tei­po­li­tik zu betrei­ben. Dafür sei in der aktu­el­len Lage kein Platz. Er fra­ge sich, was aus der Uni­on von Ange­la Mer­kel gewor­den sei, so Klingbeil.

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