Bun­des­tag: Stief­kind­ad­op­ti­on in nicht­ehe­li­chen Fami­li­en erlaubt

Frauen - Mütter - Kinderwagen - Kleinkinder - Park - Weg - Bäume Foto: Sicht auf Mütter mit Kleinkindern, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­tag hat einen Gesetz­ent­wurf der Bun­des­re­gie­rung beschlos­sen, wonach Stief­kind­ad­op­ti­on künf­tig auch in nicht­ehe­li­chen Fami­li­en erlaubt ist.

CDU/CSU, SPD, Grü­ne und AfD stimm­ten für den Gesetz­ent­wurf, die FDP dage­gen, die Lin­ke ent­hielt sich. Die bis­he­ri­gen Vor­schrif­ten über die Stief­kind­ad­op­ti­on in ehe­li­chen Fami­li­en sol­len dem­nach auch für „ver­fes­tig­te Lebens­ge­mein­schaf­ten in einem gemein­sa­men Haus­halt” gelten.

Eine „ver­fes­tig­te Lebens­ge­mein­schaft” liegt dem Ent­wurf zufol­ge etwa nach min­des­tens vier­jäh­ri­gem Zusam­men­le­ben vor oder bei Zusam­men­le­ben mit einem gemein­sa­men Kind. Damit woll­te die Bun­des­re­gie­rung eine Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts vom 26. März 2019 umset­zen, wonach der Aus­schluss der Stief­kind­ad­op­ti­on in nicht­ehe­li­chen Fami­li­en ver­fas­sungs­wid­rig ist. Nach der Ent­schei­dung der Rich­ter ver­stößt die bean­stan­de­te Rege­lung gegen Arti­kel 3 Absatz 1 des Grund­ge­set­zes, weil sie Stief­kin­der in nicht­ehe­li­chen Fami­li­en gegen­über Stief­kin­dern in ehe­li­chen Fami­li­en ohne aus­rei­chen­den Grund benach­tei­li­ge. FDP, Lin­ke und Grü­ne bemän­gel­ten in der abschlie­ßen­den Debat­te am Don­ners­tag, dass die Neue­rung nicht weit genug reiche.

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