Bun­des­tag: Ver­län­ge­rung der epi­de­mi­schen Lage zugestimmt

Bus - Absperrung - Band - Fahrerseite - Corona - 2020 Foto: Abstandsmarkierung im Bus aufgrund des Coronavirus, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­tag hat für die Ver­län­ge­rung der epi­de­mi­schen Lage in Deutsch­land gestimmt.

Der Antrag wur­de am Mitt­woch­abend mit 325 Stim­men ange­nom­men. fünf Abge­ord­ne­te ent­hiel­ten sich, 253 stimm­ten dage­gen. In Deutsch­land wür­den die Coro­na-Infek­ti­ons­zah­len in allen Bun­des­län­dern wie­der anstei­gen, heißt es im Antrag der Koali­ti­ons­frak­tio­nen. Der Anstieg umfas­se dabei alle Indi­ka­to­ren: die Neu­in­fek­tio­nen, den R‑Wert, die Quo­te der posi­ti­ven PCR-Tests, die Sie­ben-Tage-Inzi­denz, die Hos­pi­ta­li­sie­run­gen und die not­wen­di­gen Behand­lun­gen auf den Inten­siv­sta­tio­nen. Das Robert-Koch-Insti­tut schät­ze die Gefähr­dung für die Gesund­heit der nicht oder nicht voll­stän­dig geimpf­ten Bevöl­ke­rung wei­ter­hin ins­ge­samt als hoch ein, für voll­stän­dig Geimpf­te wer­de die Gefähr­dung als mode­rat ange­se­hen. Die pan­de­mi­sche Lage wer­de ver­schärft durch das Auf­tre­ten meh­re­rer Corona-Varianten.

In Deutsch­land sei seit meh­re­ren Wochen die soge­nann­te Del­ta-Vari­an­te abso­lut vor­herr­schend, die deut­lich anste­cken­der sei als die zunächst ver­brei­te­te Alpha-Vari­an­te. In der Zukunft sei mit soge­nann­ten Escape-Muta­tio­nen zu rech­nen, also Virus­va­ri­an­ten, die eine ver­rin­ger­te Sen­si­ti­vi­tät gegen­über den jetzt ver­füg­ba­ren Impf­stof­fen hät­ten. Die Bun­des­län­der hät­ten den Bun­des­tag auf­grund die­ser Aus­gangs­la­ge ein­stim­mig dar­um gebe­ten, die epi­de­mi­sche Lage zu ver­län­gern, heißt es in dem Antrag wei­ter. Gemäß Infek­ti­ons­schutz­ge­setz habe der Bun­des­tag die Fest­stel­lung der epi­de­mi­schen Lage bis zum 11. Sep­tem­ber 2021 zu tref­fen und im Bun­des­ge­setz­blatt bekannt zu machen. Dar­über hin­aus wird die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert, bis zum 30. August 2021 statt der Inzi­denz auf­grund des Impf­fort­schritts die Hos­pi­ta­li­sie­rungs­ra­te als zen­tra­len Maß­stab fest­zu­le­gen und das IfSG ent­spre­chend zu ändern.

Erst­mals hat­te der Bun­des­tag am 25. März 2020 die epi­de­mi­sche Lage von natio­na­ler Trag­wei­te fest­ge­stellt, die dem Bund beson­de­re Befug­nis­se nach dem gibt, etwa zum Erlass von Rechts­ver­ord­nun­gen und Anord­nun­gen. Sie wur­de zuvor bereits am 18. Novem­ber 2020, am 04. März 2021 und am 11. Juni 2021 ver­län­gert. Mit einer Geset­zes­än­de­rung im März 2021 bil­lig­te das Par­la­ment eine Rege­lung, der zufol­ge der Bun­des­tag spä­tes­tens drei Mona­te nach Fest­stel­lung der epi­de­mi­schen Lage deren Fort­be­stehen fest­stel­len muss, ansons­ten gilt die Lage als aufgehoben.

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