CDU: Poli­ti­ke­rin Saskia Lud­wig ist für Genderverbot

Wörterbuch - Sprache - Rechtschreibung - Fremdwörter Foto: Ein Wörterbuch, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Saskia Lud­wig will ein Gen­der­ver­bot im CDU-Wahlprogramm.

Man habe sich bei der deut­schen Spra­che auf einen „ent­spre­chen­den Sprach­mo­dus” geei­nigt, sag­te sie dem RBB. Des­halb kön­ne es durch­aus sein, „dass das Gen­dern ver­bo­ten wird, weil wir jetzt Aus­wüch­se in ver­schie­de­nen Berei­chen sehen”, so die Christ­de­mo­kra­tin. Es gehe ihr dabei nicht dar­um, das Gen­dern gene­rell zu ver­bie­ten, son­dern ledig­lich in Behör­den, staat­li­chen Stel­len und dem Öffent­lich-Recht­li­chen Rund­funk, so Ludwig.

Ganz anders die Hal­tung der Grü­nen: Bahar Hagha­ni­pour, die bei der Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­haus­wahl für die Grü­nen kan­di­diert, befür­wor­tet gen­der­ge­rech­te Spra­che zwar und ver­wen­det sie auch selbst. Im Grü­nen-Wahl­pro­gramm ste­he aber kei­ne For­de­rung, das Gen­dern anzu­wei­sen. Das habe die Par­tei auch „in keins­ter Wei­se” vor, sag­te sie dem RBB. „Ich glau­be, man kann Spra­che nicht vor­ge­ben, aber man soll­te es auch nicht ver­bie­ten”, so Haghanipour.

Weil die Dis­kus­si­on um Gen­der­stern­chen, Binnen‑I und Unter­strich der­zeit so hart geführt wer­de, ver­mu­tet Hagha­ni­pour einen Stell­ver­tre­ter­krieg, bei dem eigent­lich ande­re Kämp­fe geführt wür­den. „Es wird nie­man­dem etwas weg­ge­nom­men, wir wol­len nur alle mit ein­be­zie­hen”, sag­te sie. Män­nern, die das Gefühl hät­ten, ihnen wür­den Pri­vi­le­gi­en genom­men, „weil nicht mehr nur sie ange­spro­chen wer­den”, sag­te die Gen­der­po­li­ti­ke­rin: „Vie­le Men­schen fin­den es schön, wenn vie­le ange­spro­chen und sicht­bar gemacht wer­den in der Gesellschaft”.

Die Bran­den­bur­ger Abge­ord­ne­te Lud­wig hin­ge­gen hält gen­der­ge­rech­te Spra­che nicht nur für „schwie­rig”, son­dern auch für „sehr auf­ge­setzt”. Dem eigent­li­chen Anlie­gen der Gleich­be­rech­ti­gung wür­de es zudem nichts brin­gen, son­dern im Gegen­teil, sogar noch scha­den: „Mein Ein­druck ist, dass durch das Gen­dern immer mehr gespal­ten wird. Und wenn man Men­schen etwas auf­zwingt – und sehr vie­le Deut­sche haben das Gefühl, dass ihnen etwas auf­ge­zwun­gen wird mit dem Gen­dern – erlebt man immer mehr Ablehnung”.

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