Chi­na: Anna­le­na Baer­bock ist für einen här­te­ren Länderkurs

World Financial Centre - Weltfinanzzentrum - Peking - China Foto: Weltfinanzzentrum in Peking (China), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die desi­gnier­te Außen­mi­nis­te­rin Anna­le­na Baer­bock will einen här­te­ren Kurs gegen­über auto­ri­tär regier­ten Staa­ten wie Chi­na verfolgen.

„Dia­log ist der zen­tra­le Bau­stein inter­na­tio­na­ler Poli­tik, aber das heißt nicht, dass man Din­ge schön­re­den oder tot­schwei­gen muss”, sag­te sie der „taz” (Don­ners­tags­aus­ga­be). Für sie sei eine wer­te­ge­lei­te­te Außen­po­li­tik immer ein Zusam­men­spiel von Dia­log und Här­te. „Bered­tes Schwei­gen ist auf Dau­er kei­ne Form von Diplo­ma­tie, auch wenn das in den letz­ten Jah­ren von man­chen so gese­hen wur­de.” Kon­kret schlägt Baer­bock unter ande­rem Import­be­schrän­kun­gen für den euro­päi­schen Bin­nen­markt vor. „Wenn es kei­nen Zugang mehr gibt für Pro­duk­te, die aus Regio­nen wie Xin­jiang stam­men, wo Zwangs­ar­beit gän­gi­ge Pra­xis ist, ist das für ein Export­land wie Chi­na ein gro­ßes Pro­blem”, sag­te sie.

Einen Boy­kott der Olym­pi­schen Win­ter­spie­le in Peking schloss sie nicht aus: „Wir soll­ten natür­lich auch die Olym­pi­schen Spie­le genau­er in den Blick neh­men. Da gibt es für Regie­run­gen unter­schied­li­che For­men des Umgangs, die in den kom­men­den Wochen sicher­lich dis­ku­tiert wer­den.” Die par­tei­in­ter­nen Strei­tig­kei­ten der Grü­nen über die Beset­zung der Minis­ter­pos­ten will Baer­bock dage­gen hin­ter sich las­sen. „Allein schon ange­sichts der Pan­de­mie ist wich­tig, dass die Regie­rung jetzt sehr zügig gebil­det wird und ihre Arbeit auf­nimmt”, sag­te sie der „taz”. Der bis­he­ri­ge Frak­ti­ons­chef Anton Hof­rei­ter, der bei der Ver­ga­be der Kabi­netts­pos­ten leer aus­ging, wer­de „im Bun­des­tag eine star­ke Rol­le spielen”.

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