Club­house: Bodo Rame­low wegen Auf­tritt in der Kritik

Bodo Ramelow - Linke-Politiker - Ministerpräsident - Thüringen Foto: Bodo Ramelow im Erfurter Landtag, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Thü­rin­gens Minis­ter­prä­si­dent Bodo Rame­low steht wegen eines Auf­tritts in der iPho­ne-Anwen­dung Club­house in der Kritik.

Dort hat­te Rame­low in ver­meint­lich locke­rer Atmo­sphä­re aus­ge­plau­dert, dass er wäh­rend den Tref­fen mit der Bun­des­kanz­le­rin und ande­ren Län­der­chefs „Can­dy Crush” auf dem Smart­phone spielt. „Wenn sich bewahr­hei­tet, dass Bodo Rame­low wäh­rend der Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz Han­dy­spie­le spielt, dann soll­te er sein Ver­hal­ten über­prü­fen”, sag­te Thü­rin­gens Innen­mi­nis­ter Georg Mai­er dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land”. „Dazu ist die Situa­ti­on zu ernst”.

Rame­low selbst sag­te dem RND: „Man hat auf sei­nem Han­dy 3.500 Men­schen in einem Gesprächs­raum. Das ist eine neue Qua­li­tät, mit der digi­ta­len Welt umzu­ge­hen. Das Neue macht mich neu­gie­rig. Ich habe es aus­pro­biert. Und es war toll.” Er wol­le „ein­fach so sein, wie ich bin”, füg­te der Lin­ken-Poli­ti­ker hin­zu. „Damit kom­men Lernprozesse.”

Auch der Prä­si­dent des Deut­schen Leh­rer­ver­bands, Heinz-Peter Mei­din­ger, zeig­te sich empört. „Zu Hau­se kämp­fen die Eltern dar­um, dass die Kin­der am Com­pu­ter ler­nen und nicht gamen. Und Herr Rame­low macht das Gegen­teil: Statt Poli­tik für die Inter­es­sen der Kin­der zu machen, ver­gnügt er sich mit Han­dy­ga­mes”, sag­te Mei­din­ger der „Bild-Zei­tung”.

Rame­low hat­te sich am Wochen­en­de per Twit­ter begeis­tert von der Appli­ka­ti­on „Club­house” gezeigt – die wegen ihrer man­gel­haf­ten Daten­schutz­richt­li­ni­en in der Kri­tik steht und nur auf Ein­la­dung an iPho­ne-Nut­zer ver­füg­bar ist. Offen­bar ver­brach­te er in den letz­ten Tagen meh­re­re Stun­den mit der App und titu­lier­te dort Kanz­le­rin als „Mer­kel­chen”. „Eine klu­ge Frau hat mir auf Club­house gera­de schlüs­sig den eigent­li­chen Faux­pas mei­ner Club­haus-Plau­de­rei dar­ge­legt und es hat mich über­zeugt. Den Namen der Bun­des­kanz­le­rin zu ver­nied­li­chen war ein Akt männ­li­cher Igno­ranz. Dafür mei­ne ehr­li­che Bit­te um Ent­schul­di­gung”, schrieb er am Sonntagabend.

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