Droh­nen: Ent­schei­dung über Bewaff­nung noch die­ses Jahr

General Atomics - MQ-9 - Reaper - Sensenmann - Drohne - Landebahn Foto: Sicht auf eine bewaffnete General Atomics MQ-9-Drohne, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um hat eine 25 Mil­lio­nen Euro umfas­sen­de Beschaf­fungs­vor­la­ge für den Kauf bewaff­ne­ter Droh­nen übermittelt.

Das berich­ten die Zei­tun­gen des Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land in ihren Sams­tags­aus­ga­ben. Es sei davon aus­zu­ge­hen, dass Ver­tei­di­gungs- und Haus­halts­aus­schuss des Bun­des­tags sich in der letz­ten Sit­zungs­wo­che des Jah­res dar­über abstim­men wür­den, hieß es in Koali­ti­ons­krei­sen. Erwar­tet wer­de, dass bei­de Koali­ti­ons­frak­tio­nen dem Vor­ha­ben zustim­men. Mit einem Kauf­be­schluss gin­ge ein jah­re­lan­ger Streit zu Ende.

Die SPD hat­te sich lan­ge gegen die Beschaf­fung bewaff­ne­ter Droh­nen gesperrt. Unter ande­rem gab es Beden­ken, die Dro­hen könn­ten zur geziel­ten Tötung ein­ge­setzt wer­den, wie dies etwa von den USA prak­ti­ziert wird. Bun­des­wehr und Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um sehen sie als Mög­lich­keit den Schutz von Sol­da­ten vor allem in Aus­lands­ein­sät­zen zu ver­bes­sern. Auch SPD-Ver­tei­di­gungs­po­li­ti­ker haben sich für die Beschaf­fung bewaff­ne­ter Droh­nen ausgesprochen.

In den vom Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um vor­ge­leg­ten Ein­satz­richt­li­ni­en ist unter ande­rem vor­ge­se­hen, dass die Pilo­ten der Droh­nen im jewei­li­gen Ein­satz­land sta­tio­niert sein müs­sen und psy­cho­lo­gisch betreut wer­den. Vor­ge­schrie­ben ist auch, dass der Bun­des­tag jedem Ein­satz zustim­men muss, der so genann­ten Par­la­ments­vor­be­halt. Im Koali­ti­ons­ver­trag von 2018 hat­ten Uni­on und SPD die Beschaf­fung bewaff­ne­ter Droh­nen davon abhän­gig gemacht, dar­über zunächst eine brei­te öffent­li­che Debat­te zu füh­ren, die ethi­sche wie recht­li­che Aspek­te in den Blick neh­men sollte.

Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Anne­gret Kramp-Kar­ren­bau­er hat­te das The­ma Ende 2019 weni­ge Mona­te nach ihrem Amts­an­tritt auf die Tages­ord­nung gesetzt und meh­re­re Podi­ums­dis­kus­sio­nen durch­füh­ren las­sen. Bereits 2019 hat­te der Bun­des­tag die Anschaf­fung israe­li­scher Droh­nen des Typs Heron TP beschlos­sen, aller­dings ohne die Mög­lich­keit zur Bewaffnung.

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