EU: Kom­mis­si­on will digi­ta­len Impf­nach­weis schon ab Juni

Internationale Bescheinigungen über Impfung und Impfbuch

Die EU-Kom­mis­si­on drückt bei der Ein­füh­rung eines digi­ta­len Impf­pas­ses aufs Tempo.

„Der Nach­weis soll bis zum Beginn des Som­mers ein­setz­bar sein, und der Som­mer beginnt am 01. Juni”, sag­te der für das The­ma ver­ant­wort­li­che Vize­prä­si­dent Mar­ga­ri­tis Schi­nas der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung”. Am Mitt­woch wol­len Schi­nas und Jus­tiz­kom­mis­sar Didier Reyn­ders einen Geset­zes­ent­wurf für den „Digi­ta­len Grü­nen Nach­weis” präsentieren.

Der Ent­wurf, über den die FAZ berich­tet, setzt den Rah­men für die natio­na­len Anwen­dun­gen, die meh­re­re Mit­glied­staa­ten der­zeit ent­wi­ckeln. Doku­men­tiert wer­den sol­len dem­nach nicht nur Imp­fun­gen, son­dern auch Tes­tun­gen mit zuge­las­se­nen PCR- und Schnell­tests und die „Hei­lung” einer Infek­ti­on mit dem Coro­na­vi­rus. „Wir holen uns unse­re euro­päi­sche Lebens­wei­se zurück”, sag­te Schi­nas, „aber auf siche­re Weise”.

Er begrün­de­te den Vor­stoß und die Eile so: „Wenn wir das nicht gemein­sam ein­füh­ren mit einem gesetz­lich bin­den­den Instru­ment und inter­ope­ra­bel, wird die Pri­vat­wirt­schaft Lösun­gen ent­wi­ckeln und sie uns über­stül­pen”. Außer­dem wür­den die Staa­ten sonst bila­te­ra­le Lösun­gen anstre­ben, die die Uni­on zersplitterten.

In der Kom­mis­si­on war strit­tig, wie man mit Impf­stof­fen umge­hen soll, die noch nicht von der EU-Arz­nei­mit­tel­be­hör­de zuge­las­sen wur­den. Das betrifft etwa Ungarn, wo sowohl der rus­si­sche Wirk­stoff Sput­nik V als auch das chi­ne­si­sche Pro­dukt von Sino­ph­arm ver­impft wer­den. In der Schluss­fas­sung des Gesetz­ent­wurfs wur­de dafür die­se Lösung gefun­den: Die Mit­glied­staa­ten „kön­nen” sol­che Geimpf­ten gleich behan­deln – müs­sen das aber nicht. „Es ist sinn­voll, von der EMA zuge­las­se­ne Impf­stof­fe bei der Öff­nung Euro­pas zu pri­vi­le­gie­ren, weil sie unse­re Qua­li­täts­an­sprü­che erfül­len und unse­rer gemein­sa­men Impf­stra­te­gie ent­spre­chen”, sag­te Schi­nas der FAZ.

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