FDP: Chris­ti­an Lind­ner hält Coro­na-Impf­pflicht für verantwortbar

Tisch - Impfstoff - Spritzen - Schalen - Desinfektionsmittel - Handschuhe - Frau Foto: Frau am Tisch zieht Spritzen auf, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der FDP-Vor­sit­zen­de Chris­ti­an Lind­ner hält eine all­ge­mei­ne Impf­pflicht gegen das Coro­na­vi­rus für verantwortbar.

„Wenn es kei­ne ver­fas­sungs­recht­li­chen Beden­ken gibt, ten­die­re ich per­sön­lich inzwi­schen zu einer all­ge­mei­nen Impf­pflicht”, sag­te er der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung” (Frei­tag­aus­ga­be). Dies sei zu ver­ant­wor­ten, da es inzwi­schen län­ge­re Erfah­run­gen mit der Wir­kung der Impf­stof­fe gebe. Lind­ner sag­te, er bewer­te die Situa­ti­on jetzt wegen der „ent­täu­schend gerin­gen Impf­be­reit­schaft” neu. Die Ent­schei­dung fal­le ihm aller­dings als Libe­ra­lem schwer, wes­halb er „Respekt vor ande­ren Abwä­gun­gen habe”. Der ehe­ma­li­ge Rich­ter des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts Udo di Fabio hält eine Impf­pflicht auch für ver­fas­sungs­recht­lich vertretbar.

Natür­lich müs­se man dabei die Umstän­de prü­fen, aber grund­sätz­lich sei eine Impf­plicht mög­lich, sag­te di Fabio dem Nach­rich­ten­sen­der „Welt” dazu. „Natür­lich kann eine all­ge­mei­ne oder par­ti­el­le, berufs­be­zo­ge­ne Impf­pflicht begrün­det sein, wenn das Gemein­wohl es erfor­dert. Was wir heu­te erle­ben, näm­lich die regio­na­le Über­las­tung der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung, könn­te ein sol­cher Grund sein”. Eine Impf­pflicht kön­ne juris­tisch sogar als rela­tiv mil­des Mit­tel im Kampf gegen die Pan­de­mie inter­pre­tiert wer­den, so di Fabio: „Wenn die Impf­be­reit­schaft nicht über 70 Pro­zent steigt wer­den wir immer wie­der in eine Lock­down Situa­ti­on kom­men – und das kann man nur abmil­dern, wenn die Impf­be­reit­schaft gestei­gert wird oder eine Impf­licht ein­ge­führt wird. Damit ist die Imp­fung ein mil­de­res Mit­tel im Ver­gleich zu peri­odi­schen Lock­downs, wie wir es gera­de erleben”.

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