FDP: Finanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner plant Corona-Steuergesetz

Bundesministerium der Finanzen - Bundesbehörde - Wilhelmstraße - Berlin Foto: Hauptsitz von dem Bundesministerium der Finanzen (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner hat ein Coro­na-Steu­er­ge­setz ange­kün­digt: „Dar­in wer­den eine Rei­he von Hilfs­maß­nah­men geschaf­fen oder erweitert”.

Dies sag­te Lind­ner der „Bild am Sonn­tag”. So sol­len zum Bei­spiel Ver­lus­te der Jah­re 2022 und 2023 mit Gewin­nen aus den Vor­jah­ren ver­rech­net wer­den kön­nen. „Nie­mand soll­te durch Steu­er­schul­den wäh­rend der Pan­de­mie in den Ruin getrie­ben wer­den”, so Lind­ner. Lind­ner will zur Vor­be­rei­tung auf mög­li­che wei­te­re Coro­na-Wel­len den Staat in die Lage ver­set­zen, alle Men­schen in Deutsch­land inner­halb eines Monats imp­fen zu kön­nen. „Wir wis­sen nicht, wel­che Ent­wick­lung die Pan­de­mie nimmt”, sag­te Lind­ner der „Bild am Sonn­tag”. „Des­halb soll­ten wir bald in der Lage sein, nöti­gen­falls bin­nen eines Monats die gesam­te Bevöl­ke­rung zu imp­fen. Wir müs­sen die dafür not­wen­di­ge Infra­struk­tur schaf­fen sowie uns Zugriff auf ent­spre­chend viel Impf­stoff sichern. Deutsch­land soll­te nie wie­der unvor­be­rei­tet von einer Infek­ti­ons­wel­le über­rascht werden”.

Die aktu­el­le Kri­sen­stra­te­gie der Ampel-Koali­ti­on möch­te Lind­ner auch in der Omi­kron-Wel­le fort­set­zen. „Noch ken­nen wir die Lage nicht. Unser Ziel bleibt es, kon­se­quen­ten Gesund­heits­schutz mit gesell­schaft­li­chem Leben in Frei­heit zu ver­bin­den”. Tei­le der CDU hät­ten im Novem­ber wie­der einen Lock­down ins Gespräch gebracht, der grü­ne Minis­ter­prä­si­dent von Baden-Würt­tem­berg Aus­gangs­sper­ren, so der FDP-Vor­sit­zen­de. „Mit der neu­en Kri­sen­stra­te­gie der Bun­des­re­gie­rung haben wir die vier­te Wel­le dage­gen ohne die­se pau­scha­len Frei­heits­ein­grif­fe bewäl­tigt. Wir haben auf ver­hält­nis­mä­ßi­ge Kon­takt­be­gren­zun­gen in Ver­bin­dung mit der erfolg­reichs­ten Boos­ter-Kam­pa­gne in Euro­pa gesetzt”.

In der Dis­kus­si­on um die Ein­füh­rung einer all­ge­mei­nen Impf­pflicht sieht Lind­ner kei­ne dro­hen­de Spal­tung der FDP: „Im Gegen­teil, in mei­ner Par­tei gibt es bei einer sol­chen Grund­satz­fra­ge ein respekt­vol­les Mit­ein­an­der. Bei­de Posi­tio­nen kann man als Libe­ra­ler mit guten Grün­den ver­tre­ten. Des­halb war uns wich­tig, dass der Bun­des­tag ohne Frak­ti­ons­dis­zi­plin ent­schei­det”. Er selbst sei „nicht mehr prin­zi­pi­ell” gegen eine Impf­pflicht. „Da geht es mir wie der Mehr­heit der FDP-Wäh­ler. Aber wie ich im Bun­des­tag ent­schei­de, das kann ich erst fest­le­gen, wenn ich die kon­kre­ten Anträ­ge ken­ne”. Zu Äuße­run­gen sei­nes Par­tei­freun­des, Bun­des­tags­vi­ze­prä­si­dent Wolf­gang Kubicki, Impf­pflicht-Befür­wor­tern gehe es um Rache, sag­te Lind­ner: „Man muss Wolf­gang Kubicki ernst neh­men, aber nicht immer wört­lich. Dass die Impf­de­bat­te gesell­schaft­li­chen Kon­flikt­stoff bie­tet, ist offensichtlich”.