FDP: Kla­ge auf Aus­kunft über Ver­fas­sungs­schüt­zer im Ausland

Bundeskriminalamt - Bundesamt für Verfassungsschutz - Adler - Schild - Tor - Gebäude - BKA - BfV Foto: Das Bundeskriminalamt (BKA) und Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die FDP will die Bun­des­re­gie­rung gericht­lich zwin­gen, über die Tätig­keit des Ver­fas­sungs­schut­zes im Aus­land zu informieren.

Die Kla­ge­schrift des Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Kon­stan­tin Kuh­le soll an die­sem Frei­tag beim Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ein­ge­hen, berich­tet die „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung” (Frei­tag­aus­ga­be). Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um hat­te unter Ver­weis auf Geheim­hal­tungs­in­ter­es­sen abge­lehnt, die Anzahl der im Aus­land täti­gen Mit­ar­bei­ter des Ver­fas­sungs­schut­zes zu nennen.

Kuh­le sieht sich dadurch in sei­nem par­la­men­ta­ri­schen Fra­ge­recht ver­letzt. „Das Ver­hal­ten der Bun­des­re­gie­rung erweckt Miss­trau­en und Irri­ta­ti­on”, sag­te er der FAZ. Die Begrün­dung, mit der das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um die Aus­kunft ver­wei­ger­te, sei „dreist und unver­schämt”. Kuh­le argu­men­tiert, dass das Par­la­ment in der Lage sein müs­se, sich über die Abgren­zung der Zustän­dig­kei­ten und Ver­ant­wort­lich­kei­ten zwi­schen Bun­des­nach­rich­ten­dienst und Ver­fas­sungs­schutz ein eige­nes Bild zu machen. Das Par­la­ment ent­schei­de über die Geset­ze, die die Befug­nis­se der Diens­te regeln, und über den Haus­halt für die Behör­den. „Wenn das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um aber schon ein­fachs­te Aus­künf­te über die Gesamt­zahl der Ver­fas­sungs­schutz-Mit­ar­bei­ter im Aus­land ver­wei­gert, läuft jede Rol­le des Par­la­ments ins Lee­re”, sag­te Kuh­le der FAZ.

Der FDP-Abge­ord­ne­te hält es für nahe­lie­gend, dass der Ver­fas­sungs­schutz ange­sichts der Ent­wick­lung des isla­mis­ti­schen Ter­ro­ris­mus sei­ne Akti­vi­tä­ten im Aus­land stei­gern könn­te. Soll­te sich die Aus­lands­ak­ti­vi­tät in Gren­zen hal­ten, sei die Wei­ge­rung der Bun­des­re­gie­rung umso unver­ständ­li­cher, sag­te Kuh­le der FAZ. Im Dezem­ber hat­te er sich mit einer schrift­li­chen Fra­ge an die Bun­des­re­gie­rung gewandt, um zu erfah­ren, wie vie­le Mit­ar­bei­ter des Ver­fas­sungs­schut­zes in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren ins Aus­land ent­sandt wor­den waren und was das für die Auf­ga­ben­ver­tei­lung zwi­schen den Diens­ten bedeu­tet. Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um ver­wei­ger­te die Ant­wort unter Ver­weis auf „schutz­wür­di­ge Geheim­hal­tungs­in­ter­es­sen”. Durch die Aus­kunft über die Grö­ßen­ord­nung des ein­ge­setz­ten Per­so­nals könn­ten Rück­schlüs­se auf die Arbeits­wei­se des Ver­fas­sungs­schut­zes gezo­gen wer­den, hieß es in der Antwort.

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