FDP: Par­tei will im Bun­des­tag nicht mehr neben AfD sitzen

Alice Weidel - Alexander Gauland - AfD - Personen - Politiker Foto: Alice Weidel und Alexander Gauland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die FDP-Frak­ti­on will im Bun­des­tag nicht mehr neben der AfD sit­zen. Sie habe im Vor­äl­tes­ten­rat gegen die geplan­te Sitz­ord­nung protestiert.

Dies berich­tet die „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Sonn­tags­zei­tung”. Der schei­den­de Bun­des­tags­prä­si­dent Wolf­gang Schäub­le (CDU) hat­te den Frak­tio­nen eine Sitz­ord­nung vor­ge­schla­gen, in der das Wahl­er­geb­nis auf die Zahl der Sit­ze in der ers­ten Rei­he umge­rech­net wur­de. Laut FAS hät­ten AfD und Lin­ke dem­nach je einen Sitz in Rei­he 1, FDP und Grü­ne zwei, Uni­on und SPD jeweils vier. Damit ver­liert die Uni­on einen Sitz in Rei­he 1, SPD und Grü­ne gewin­nen einen hin­zu, FDP und Lin­ke blei­ben kon­stant, die AfD ver­liert einen Sitz. Der frü­he­re Bun­des­tags­prä­si­dent Nor­bert Lam­mert sag­te der FAS: „Der Kampf um die Rei­he 1 ist mit­un­ter auch des­halb so enga­giert, weil damit das Gel­tungs­be­dürf­nis kon­kre­ter Per­so­nen betrof­fen ist”.

Die AfD kün­dig­te an, Schäubles Rech­nung über­prü­fen zu wol­len. Sie hat­te bis­her zwei Sit­ze für zwei Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de. Die FDP erklär­te, sie wol­le lie­ber in der Mit­te des Par­la­ments sit­zen und die­sen Plan in ein paar Mona­ten wei­ter­ver­fol­gen. Hin­ter­grund ist das mög­li­che Zustan­de­kom­men einer Ampel-Koali­ti­on, die einen Umzug der FDP in die Par­la­ments­mit­te durch Mehr­heits­be­schluss erzwin­gen könn­te. „Poli­tisch gehö­ren wir in die Mit­te”, sag­te der frü­he­re FDP-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Her­mann Otto Solms der Zei­tung. „Das letz­te Mal hat­ten wir dafür nicht die not­wen­di­ge Unter­stüt­zung.” Neben der AfD sei es „unan­ge­nehm, weil für Außen­ste­hen­de nicht sofort erkenn­bar ist, dass die oft unver­schäm­ten Zwi­schen­ru­fe und laut­star­ken Pöbe­lei­en von der AfD kom­men und nicht von uns”. Man hof­fen, dass die FDP dies­mal die not­wen­di­ge Unter­stüt­zung für den Platz in der Mit­te erhal­ten werde.

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