Poli­tik: Gif­fey will Rück­ho­lung deut­scher Kin­der aus Gefangenenlagern

Bundesfamilienministerin - Franziska Giffey - Politikerin - SPD Foto: Die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Fran­zis­ka Gif­fey (SPD) will die Kin­der von deut­schen IS-Anhän­gern aus den Gefan­ge­nen­la­gern in Syri­en zurückholen.

„Es ist auch die Ver­ant­wor­tung des Staa­tes, das Wohl die­ser Kin­der zu sichern”, sag­te Gif­fey der „taz”. „Es geht um Kin­der, die viel Leid hin­ter sich haben, die teil­wei­se erkrankt, ver­letzt oder unter­ernährt sind, man­che sind in die­sen Lagern ganz auf sich allein gestellt”, so Gif­fey weiter.

„Die­se Kin­der sind nicht für die Taten ihrer Eltern ver­ant­wort­lich, geschwei­ge denn selbst Täter. Sie sind Opfer der fana­ti­schen Ver­blen­dung ihrer Eltern und des IS.” Für Gif­fey ist die Fol­ge klar: „Des­halb wol­len wir und müs­sen wir ihnen helfen.

„Nach Anga­ben des Bun­des­in­nen­mi­nis­ters hal­ten sich der­zeit mehr als 120 Kin­der allein in Lagern in Nord­sy­ri­en auf, dar­un­ter das Lager Al-Hol. 390 Kin­der sind dort nach Anga­ben des UN-Men­schen­rechts­rat in die­sem Jahr an Unter­näh­rung, Infek­tio­nen und ande­ren Krank­hei­ten gestorben.Im August hat­te die Bun­des­re­gie­rung vier Kin­der, dar­un­ter drei Wai­sen und ein schwer kran­kes Baby, aus Al-Hol nach Deutsch­land gebracht. Die drei Wai­sen waren in Frank­furt gelan­det und wur­den dort zunächst vom Jugend­amt begut­ach­tet. Auf die­se Rück­ko­lun­gen sei man gut vor­be­rei­tet gewe­sen, sag­te Hes­sens Innen­mi­nis­ter Peter Beuth (CDU) der „taz”. „Um trau­ma­ti­sier­te Kin­der müs­sen wir uns in einer beson­de­ren Form küm­mern. Sie haben in einem ideo­lo­gi­schen Wahn gelebt und nur Elend und Krieg gese­hen.” Es gehe nun dar­um, die Kin­der „ganz­heit­lich zu betreuen”.

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