Griechenlands Migrationsminister Notis Mitarachi hat die Zustände in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln verteidigt.
„Wir erfüllen jetzt die Anforderungen, beispielsweise was die Ausstattung mit Toiletten und Duschen betrifft”, sagte Mitarachi „Zeit-Online”. Von den jüngsten schweren Regenfällen seien sie nicht mehr so stark betroffen gewesen, weil viel für den Hochwasserschutz getan worden sei. „Wir haben die Zelte winterfest gemacht und hoffen, dass wir den Winter gut überstehen”, so Mitarachi. „Dieses Jahr bauen wir dann gemeinsam mit der EU ein neues Lager.”
Menschenrechtsorganisationen, aber auch das UN-Flüchtlingshilfswerk und das europäische Parlament, beklagen seit Monaten die Zustände auf den griechischen Inseln, insbesondere auf Lesbos, wo das alte Lager Moria im September abgebrannt war und Tausende Migranten seitdem in Zelten und unter schlechten sanitären Umständen untergebracht sind.
Mitarachi wehrt sich auch gegen Berichte, dass die griechische Küstenwache Boote mit Migranten auf das offene Meer zurückdrängt. „Solche Videos können sehr leicht gefälscht sein”, sagte Mitarachi „Zeit-Online” zu Videos, die diese sogenannten Pushbacks zeigen. „Menschen, die ideologisch voreingenommen sind, bringen immer wieder unbegründete Anschuldigungen gegen uns vor”, bekräftigte der Minister weiter. Wie jedes Land habe Griechenland das Recht, seine Grenzen zu schützen. „Wir tun das in Einklang mit den europäischen Vorschriften und dem Völkerrecht”.
Mitarachi forderte außerdem mehr Hilfe von anderen EU-Staaten. Flüchtlinge sollten sich in Europa weitgehend frei bewegen können. „Es ist doch so, dass 99 Prozent der Menschen, die bei uns oder in einem der anderen Länder an den Außengrenzen ankommen, eigentlich nach Mitteleuropa weiterziehen wollen”. Griechenland dürfe nicht der Parkplatz für europäische Probleme sein.