Groß­bri­tan­ni­en: Ver­län­ge­rung der Brexit-Über­gangs­frist möglich

Big Ben - Turm - Uhr - Palace of Westminster - London - England - Großbritannien Foto: Sicht auf den Big Ben, London, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts der Muta­ti­on des Coro­na­vi­rus haben füh­ren­de Abge­ord­ne­ten des Euro­päi­schen Par­la­men­tes an die bri­ti­sche Regie­rung appelliert.

Sie soll einer Ver­län­ge­rung der Über­gangs­zeit bis zum voll­stän­di­gen Aus­schei­den aus dem EU-Bin­nen­markt noch zuzu­stim­men. „Das Ver­ei­nig­te König­reich ist durch die neu­ar­ti­ge Form des Virus gera­de dop­pelt belas­tet. Wenn ein Deal mit der EU doch noch vor Jah­res­en­de zustan­de kommt, wäre es ver­nünf­tig, die­sen in Ruhe zu prü­fen und in die­ser kur­zen Über­gangs­zeit die Regeln des Bin­nen­mark­tes wei­ter voll anzu­wen­den”, sag­te die Vize­prä­si­den­tin des Euro­pa­par­la­ments, Kata­ri­na Bar­ley dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Diens­tag­aus­ga­ben).

„Die Hand der EU für eine zeit­lich begrenz­te Aus­deh­nung der Über­gangs­pha­se ist immer aus­ge­streckt”, so Bar­ley wei­ter: „Es liegt an Boris John­son, die­se jetzt zu ergrei­fen.” David McAl­lis­ter, der Chef der Brexit-Grup­pe im Euro­pa­par­la­ment, sagt dem RND: „Wir wol­len alle nöti­gen Schrit­te tun, um Ver­wer­fun­gen für unse­re Bür­ger und Unter­neh­men zu mini­mie­ren. Zudem besorgt uns die kri­ti­sche Lage um das Coro­na­vi­rus. Es geht dar­um, kon­struk­tiv und prag­ma­tisch an umsetz­ba­ren Lösun­gen zu arbeiten”.

Der Vor­sit­zen­de des Han­dels­aus­schus­ses im Euro­pa­par­la­ment, Bernd Lan­ge sag­te: „Ange­sichts der neu­en Virus­mu­ta­ti­on wäre es die bes­te Lösung, wenn Groß­bri­tan­ni­en einer Ver­län­ge­rung der Über­gangs­frist zustim­men wür­de. Ich habe aber kei­ne gro­ße Hoff­nung, dass das gesche­hen wird.” Lan­ge, der schon an den Ver­hand­lun­gen über vie­le Han­dels­ver­trä­ge betei­ligt war, kri­ti­sier­te: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Die bri­ti­sche Sei­te hat sich ideo­lo­gisch verrannt”.

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