Hartz-IV: Huber­tus Heil for­dert Coro­na-Zuschlag für Empfänger

Jobcenter - Jobcenter Halle - Saale - Bundesagentur für Arbeit - Schild - Logo - Wand Foto: Das Jobcenter in Halle (Saale), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Vor dem Koali­ti­ons­aus­schuss hat Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter einen Zuschuss für Men­schen in Grund­si­che­rung und Gering­ver­die­ner gefordert.

„Durch die lan­gen Maß­nah­men brau­chen wir finan­zi­el­le Hil­fen. Kitas, Schu­len, Jugend­clubs, Sozi­al­kauf­häu­ser oder Büche­rei­en sind seit lan­gem zu”, sag­te Huber­tus Heil der „Rhei­ni­schen Post” (Mitt­woch­aus­ga­be). „Dadurch fal­len vie­le Hilfs­an­ge­bo­te weg, die hilfs­be­dürf­ti­gen Men­schen sonst zur Ver­fü­gung ste­hen.” Gera­de jetzt bräuch­ten die Men­schen Ablen­kung und Ent­las­tung, sag­te Heil. „Denn wenn man lan­ge in den eige­nen vier Wän­den blei­ben muss, sei­ne Freun­de nicht mehr tref­fen kann, nicht auf den Bolz­platz kann, braucht es auch Abwechs­lung und klei­ne Freu­den für die Klei­nen, um den All­tag in der Pan­de­mie erträg­lich zu gestal­ten”, so der Minis­ter. „Des­halb will ich einen Coro­na-Zuschlag für Men­schen in der Grund­si­che­rung und für Gering­ver­die­ner, mit dem die größ­ten Belas­tun­gen aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen.” Man dür­fe nicht zulas­sen, dass Coro­na zur sozia­len Spal­tung der Gesell­schaft füh­re, so der SPD-Politiker.

Grü­nen-Frak­ti­ons­chefin Kat­rin Göring-Eckardt ver­lang­te eben­falls einen Coro­na­kri­sen­auf­schlag für Hartz-IV-Emp­fän­ger. „Ich appel­lie­re an die Koali­tio­nä­re bei der heu­ti­gen Ent­schei­dung über einen Hartz-IV-Kri­sen­auf­schlag den Vor­wahl­kampf hin­ten anzu­stel­len”, sag­te Göring-Eckardt der „Rhei­ni­schen Post”. Jetzt brau­che es einen Moment der Mensch­lich­keit. „Im Mit­tel­punkt müs­sen die vie­len Erwach­se­ne und Kin­der ste­hen, für die die klein­ge­rech­ne­ten Hartz-IV-Sät­ze hin­ten und vor­ne nicht rei­chen”, sag­te Göring-Eckardt. Vie­ler­orts sei das kos­ten­lo­se Schu­les­sen gestri­chen, hät­ten Hilfs­an­ge­bo­te geschlos­sen, und die Chan­ce, in der Kri­se einen neu­en Job zu fin­den, sei gleich Null. „Des­we­gen braucht es einen Kri­sen­auf­schlag von 100 Euro für Erwach­se­ne und 60 Euro für Kin­der, von dem jeder ob klein oder groß in Wür­de leben kann”, sag­te die Grünen-Politikerin.

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