Kasach­stan: Land wen­det sich von Russ­land ab

Bundeswehr - Militär - Soldaten - Personen - Waffen - Uniform - Wiese Foto: Deutsche Bundessoldaten mit Gewehren, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Kasach­stan – über Jahr­zehn­te enger Ver­bün­de­ter Russ­lands in Zen­tral­asi­en – rückt als Fol­ge des Krie­ges in der Ukrai­ne vom Kreml ab.

„Wenn es einen neu­en Eiser­nen Vor­hang gibt, wol­len wir nicht dahin­ter sein”, sag­te Vize-Außen­mi­nis­ter Roman Vas­si­len­ko der „Welt”. Er rief west­li­che Inves­to­ren auf, das Geschäft in sein Land zu ver­la­gern. Zwar wol­le man nicht, dass Unter­neh­men kom­men, „nur um die Sank­tio­nen gegen Russ­land zu umge­hen”, sag­te der Vize-Außen­mi­nis­ter, „aber alle Unter­neh­men mit gutem Ruf, die ihre Pro­duk­ti­on hier­her ver­la­gern wol­len, sind will­kom­men”. Die Ankün­di­gung bedeu­tet eine geo­po­li­ti­sche Wei­chen­stel­lung in dem an fos­si­len Ener­gie­stof­fen rei­chen Land in Zentralasien.

Erst im Janu­ar hat­te Kasach­stans Regie­rung noch um Unter­stüt­zung von Trup­pen des von Russ­land domi­nier­ten Ver­tei­di­gungs­bünd­nis­ses OVKS ange­for­dert, um Auf­stän­de im Land zu bekämp­fen. Im Ukrai­ne-Krieg stellt sich Kasach­stan bis­her aber nicht an die Sei­te Russ­lands und ent­hielt sich immer­hin bei der UN-Abstim­mung zur Ver­ur­tei­lung Mos­kaus. Zudem hat­te Kasach­stans Regie­rung als Reak­ti­on auf die Auf­stän­de poli­ti­sche Refor­men für mehr Rechts­staat und Teil­ha­be ange­kün­digt. Das Kon­zept sei „sehr west­lich”, sag­te Vas­si­len­ko der Zei­tung. „Wir ergrei­fen die­se Schrit­te und poli­ti­schen Refor­men nicht, um irgend­je­man­dem zu gefal­len, auch nicht dem Wes­ten.” Statt­des­sen wis­se der kasa­chi­sche Prä­si­dent, dass es der ein­zi­ge Weg nach vor­ne sei.

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