Lock­down: Ange­la Mer­kel kün­digt Sys­tem zum Frei­tes­ten an

Angela Dorothea Merkel - CDU-Politikerin - Bundeskanzlerin Foto: CDU-Politikerin Angela Merkel (Bundeskanzlerin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel hält Locke­run­gen der Coro­na-Maß­nah­men nur mit ver­mehr­ten Tes­tun­gen für möglich.

Ein Sys­tem dazu soll im März funk­ti­ons­fä­hig sein, sag­te sie der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung” (Don­ners­tags­aus­ga­be). „Eine intel­li­gen­te Öff­nungs­stra­te­gie ist mit umfas­sen­den Schnell­tests, gleich­sam als Frei­tes­ten, untrenn­bar ver­bun­den”. Damit das gelin­ge, müss­ten noch offe­ne Fra­gen geklärt und das gan­ze Vor­ge­hen am 03. März 2021 mit den Minis­ter­prä­si­den­ten bera­ten wer­den, sag­te die Kanz­le­rin. „Wie lan­ge es dann dau­ert, bis ein sol­ches Sys­tem instal­liert ist, kann ich auf den Tag genau noch nicht sagen. Es wird aber im März sein”.

Sie wer­de mit den Minis­ter­prä­si­den­ten bei ihrem nächs­ten Tref­fen am kom­men­den Mitt­woch bespre­chen, „ob wir mit einer deut­lich grö­ße­ren Zahl von Schnell­tests einen Puf­fer schaf­fen kön­nen”. Grund­sätz­lich kön­ne ein Schnell­test zei­gen, „dass jemand an genau dem Tag nicht infi­ziert ist, oder umge­kehrt dass jemand, obwohl noch sym­ptom­los, bereits infi­ziert und auch anste­ckend ist”, sag­te die Kanz­le­rin der FAZ.

Alle Men­schen mit Sym­pto­men soll­ten ohne­hin mit einem PCR-Test getes­tet wer­den. „Ein sol­ches umfas­sen­des Tes­ten wäre für die Gesund­heits­äm­ter sehr wich­tig”, mahn­te Mer­kel. Eine gro­ße Hil­fe wäre es auch, wenn noch mehr Men­schen die Coro­na Warn-App aktiv nutzten.

Mer­kel ver­tei­dig­te die Inzi­den­zen von 35 und 50 Neu­in­fek­tio­nen in sie­ben Tagen auf 100.000 Ein­woh­ner als Maß­stab für die Coro­na-Maß­nah­men. „Man­che Ämter sagen, dass sie auch bei einer Inzi­denz von 80 noch gut nach­ver­fol­gen kön­nen”, sag­te die Kanz­le­rin. In der Pra­xis dürf­te es dann aber kei­nen Anstieg der Infek­ti­ons­zah­len mehr geben. „Ich sehe weni­ge Bei­spie­le dafür, dass das gelingt”. Ab einer bestimm­ten Zahl von Fäl­len kön­ne die Nach­ver­fol­gung nicht recht­zei­tig gelin­gen. „Bei so hohen Inzi­den­zen wis­sen die meis­ten Men­schen nicht mehr, wo sie sich ange­steckt haben könn­ten, das Infek­ti­ons­ge­sche­hen ist dann dif­fus – da hel­fen auch dop­pelt so vie­le oder mehr Mit­ar­bei­ter in den Gesund­heits­äm­tern nicht”.

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