In der Kontroverse um eine Anschlussregelung für das 9‑Euro-Ticket hat Niedersachsens Ministerpräsident einen konkreten Vorschlag unterbreitet.
Vor allem Schüler, Auszubildende und ehrenamtlich Tätige sollen weiterhin von einem subventionierten Fahrschein profitieren, sagte Stephan Weil der „Neuen Osnabrücker Zeitung”. Weitere Bevölkerungskreise könnten später hinzukommen. Gerade Schüler und Azubis seien besonders mobil und es werde auch künftiges Mobilitätsverhalten geprägt. Der SPD-Politiker sagte weiter: „Deswegen wollen wir versuchen, dass wir für junge Leute sehr günstige Angebote bieten, beispielsweise mit dem Schüler- und Azubi-Ticket für 30 Euro im Monat – das Land gibt dafür 25 Millionen Euro in diesem Jahr und ab kommenden Jahr 30 Millionen jährlich”.
Weil schränkte allerdings ein: „Ich wünsche mir sehr, dass wir vom Bund doch noch Signale für eine Weiterfinanzierung erhalten. Dann werden wir gerne eine Anschlusslösung für Norddeutschland vorschlagen, aber meine Hoffnung ist gering, weil sich FDP-Bundesfinanzminister Lindner an dieser Stelle bereits sehr festgelegt hat”. Es gebe zudem einen Tarifdschungel zwischen Bremen und Niedersachsen, aber vor allem auch innerhalb Niedersachsens. Der Ministerpräsident sagte: „Wir haben mehr als 30 Tarifverbunde, das ist viel zu viel, jedenfalls dann, wenn jeder sein eigenes Tarifsystem hat. Ich möchte, dass ein „Ticket für alle” vernünftig funktionieren kann bei uns im Flächenland”. Bahnen und Busse würden attraktiv, wenn die Nutzung nicht nur auf einen Tarifverbund beschränkt sei, sondern ein Ticket grenzüberschreitend genutzt werden könne.