Nie­der­sach­sen: Land will Klar­heit bei Tierwohl-Finanzierung

Supermarkt - Fleisch - Wurst - Auflage Foto: Sicht auf ein Wurst-Kühlregal im Supermarkt, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nie­der­sach­sens Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin for­dert Klar­heit dar­über, wie der Umbau der Tier­hal­tung in Deutsch­land finan­ziert wer­den soll.

„Es ist drin­gend erfor­der­lich, dass sich Bun­des­re­gie­rung und Bun­des­tag auf ein Finan­zie­rungs­mo­dell ver­stän­di­gen”, sag­te Miri­am Staud­te der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung” (Don­ners­tags­aus­ga­be). Dabei gehe es nicht nur um den Umbau der Stäl­le, son­dern auch die län­ger­fris­ti­gen höhe­ren Kos­ten einer bes­se­ren Tier­hal­tung. Staud­te sag­te: „Es geht um vier bis sie­ben Mil­li­ar­den Euro pro Jahr. So viel Geld brau­chen wir, um die Stäl­le so umzu­bau­en, dass sie gesell­schaft­lich akzep­tiert wer­den.” Am Don­ners­tag berät der Bun­des­tag erst­mals über das von Bun­des­agrar­mi­nis­ter Cem Özd­emir geplan­te Tier­hal­tungs­kenn­zei­chen. Es soll im ers­ten Schritt nur auf Schwei­ne­fleisch­ver­pa­ckun­gen zu fin­den sein und anzei­gen, wie das Tier gelebt hat.

Der Zen­tral­ver­band der Deut­schen Geflü­gel­wirt­schaft for­dert deut­li­che Nach­bes­se­rung am Geset­zes­ent­wurf. „Der vor­lie­gen­de Gesetz­ent­wurf gefähr­det den Tier­wohl­fort­schritt und die Nutz­tier­hal­tung in Deutsch­land und darf so nicht blei­ben”, sag­te Ver­bands­prä­si­dent Fried­rich-Otto Rip­ke. Er appel­liert an die Bun­des­re­gie­rung, „Ver­nunft anzu­neh­men”, und an den Bun­des­tag, den Ent­wurf aus dem Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um nach­zu­bes­sern. Auch Rip­ke bemän­gel­te unkla­re Finan­zie­rungs­fra­gen. So droh­ten bereits erreich­te Tier­wohl-Fort­schrit­te rück­ab­ge­wi­ckelt zu wer­den. Tier­hal­ter stün­den aktu­ell „durch hohe Ener­gie- und Fut­ter­kos­ten unter enor­mem öko­no­mi­schen Druck”. Das Hal­tungs­kenn­zei­chen ver­schär­fe die­sen eher, da es nur für Ware aus Deutsch­land ver­pflich­tend sein soll. Import­wa­re muss indes nicht gekenn­zeich­net wer­den. Rip­ke wie­der­hol­te daher sei­ne For­de­rung nach einer ergän­zen­den Herkunftskennzeichnung.

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