Not­brem­se: Land­krei­se ver­lan­gen grund­le­gen­de Überarbeitung

Zone - Maskenpflicht - Hinweis - Schild - Einkaufsstraße - Stadt Emden Foto: Maskenpflicht in der Innenstadt (Emden), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Deut­sche Land­kreis­tag hat eine grund­le­gen­de Über­ar­bei­tung der Bun­des­not­brem­se gefordert.

„Der Gesetz­ent­wurf muss an vie­len Stel­len kor­ri­giert wer­den”, sag­te Land­kreis­tags­prä­si­dent Rein­hard Sager den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Sonn­tag­aus­ga­ben). Die „holz­schnitt­ar­ti­gen Aus­gangs­sper­ren” sei­en ein „unver­hält­nis­mä­ßi­ger Ein­griff in die Frei­heits­rech­te der Men­schen”. Der Staat dür­fe den Bür­gern nicht „der­art ein­schnei­den­de und zugleich in ihrer Wirk­sam­keit sehr begrenz­te Maß­nah­men auf­bür­den”. Sager kri­ti­sier­te auch das Ver­bot regio­na­ler Öff­nungs­mo­del­le, wenn die Coro­na-Inzi­denz über 100 liegt. Die­se Rege­lung sol­le „begra­digt wer­den, um wich­ti­ge Erkennt­nis­se zu sam­meln”. Es sei wich­tig, „behut­sa­me und ver­ant­wort­ba­re Schrit­te aus dem Lock­down zu erproben”.

Fer­ner wand­te sich der Land­kreis­tags­prä­si­dent dage­gen, die Maß­nah­men allein an den Inzi­denz­wert zu knüp­fen, der auch von der Zahl der Tes­tun­gen abhän­ge. „Die­ses Dog­ma soll­ten wir fal­len las­sen und statt­des­sen die Bele­gung der Inten­siv­bet­ten, die Repro­duk­ti­ons­zahl und den Impf­fort­schritt mit in die Betrach­tung ein­be­zie­hen”, for­der­te er. Ein­heit­lich­keit wer­de „zum Selbst­zweck erho­ben”, urteil­te Sager, der auch Land­rat des Krei­ses Ost­hol­stein ist. „Wir kön­nen uns nicht vor­stel­len, wie bun­des­weit ein­heit­li­che Maß­nah­men dem ört­lich und regio­nal sehr unter­schied­li­chen Infek­ti­ons­ge­sche­hen mit bes­ser gerecht wer­den kön­nen.” Auch aus die­sem Grund sol­le das Gesetz zur Bun­des­not­brem­se „zeit­lich auf weni­ge Mona­te eng befris­tet gel­ten, und zwar unab­hän­gig von der Fest­stel­lung einer epi­de­mi­schen Notlage”.