NRW: Grü­ne-Poli­ti­ker kri­ti­sie­ren Armin Laschets Krisenpolitik

Armin Laschet - Politiker - Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen - CDU Foto: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Vor­sit­zen­den der Grü­nen in NRW – Mona Neu­baur und Felix Banas­zak – haben die Kri­sen­po­li­tik der Lan­des­re­gie­rung kritisiert.

„Der Lock­down für NRW ist da, doch von einem kla­ren Kurs, einer Per­spek­ti­ve in der Kri­se, ist wei­ter nichts zu spü­ren. Armin Laschet hat die Ver­ant­wor­tung lan­ge nicht ange­nom­men”, schrei­ben sie in einem Gast­bei­trag für die „Rhei­ni­sche Post” (Frei­tag­aus­ga­be). Vor sei­nem radi­ka­len Kurs­wech­sel habe er gezö­gert und gezau­dert und kost­ba­re Zeit ver­spielt – jetzt dro­he die Über­las­tung des Gesundheitssystems.

Banas­zak und Neu­baur wer­fen Laschet vor, er ris­kie­re das Ver­trau­en der Bevöl­ke­rung. „Fehl­ein­schät­zun­gen sind mensch­lich – die­se zuzu­ge­ben aber auch.” Das habe der Minis­ter­prä­si­dent ver­säumt. „Und es waren er und sei­ne Kol­le­gen, die Mit­te Okto­ber die Kanz­le­rin aus­brems­ten und einen här­te­ren Lock­down verhinderten”.

Die Grü­nen-Spit­ze schlägt fünf Prin­zi­pi­en vor, an der sich die Pan­de­mie­be­kämp­fung künf­tig ori­en­tie­ren müs­se. Sie for­dern einen bun­des­weit ver­bind­li­chen Stu­fen­plan. „Anhand von Infek­ti­ons­zah­len wer­den Städ­te und Krei­se in Kate­go­rien ein­ge­teilt. Je nach Infek­ti­ons­ge­sche­hen ergrei­fen sie geziel­te Maß­nah­men – und lockern die­se beim Rück­gang der Zah­len”. Zudem for­dern sie flä­chen­de­ckend Schutz­aus­rüs­tung für alle in Kli­ni­ken und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, in der häus­li­chen Pfle­ge und im Ret­tungs­dienst – „und end­lich Kapa­zi­tä­ten für Tests”.

Mit Blick auf die Schu­len schrei­ben sie, es lie­ge auf der Hand, „dass am Wech­sel von Prä­senz- und Distanz­un­ter­richt momen­tan und auch abseh­bar 2021 kein Weg vor­bei­führt. Mit mehr Räu­men, mehr Lehr­per­so­nal und Lüf­tungs­an­la­gen in den Klas­sen­räu­men kön­nen wir bei einer Bes­se­rung der Infek­ti­ons­la­ge Schritt für Schritt zum Prä­senz­un­ter­richt zurückkehren”.

Für Solo-Selbst­stän­di­ge, Kul­tur­schaf­fen­de, Gas­tro­no­men und Betrei­ber von Büh­nen müs­se eine Taskforce gegrün­det wer­den, „die sicher­stellt, dass pass­ge­naue Hil­fen schnell ankom­men”. Zudem müs­se sich die Kom­mu­ni­ka­ti­on des Minis­ter­prä­si­den­ten ändern. „Sonst ris­kiert er das Ver­trau­en der Men­schen in die Schutz­maß­nah­men und schürt neu­es Miss­trau­en in Poli­tik. Das hät­te dra­ma­ti­sche Fol­gen – für uns alle”, schrei­ben Banas­zak und Neubaur.

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