Öster­reich: Kon­se­quen­zen der EU wegen Ter­ror­an­schlag gefordert

Österreichische Polizei - Einsatz - Uniform - Straße - Einsatz Foto: Österreichische Polizisten im Einsatz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach dem Ter­ror­an­schlag in Wien for­dert Öster­reichs Außen­mi­nis­ter Alex­an­der Schal­len­berg von der Euro­päi­schen Uni­on Konsequenzen.

„Die fei­ge und ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ge Tat in Wien zeigt schmerz­lich, dass kein Land vor sol­chen Angrif­fen gefeit ist”, sag­te er der „Welt”. „Wir müs­sen den Aus­tausch mit den euro­päi­schen und inter­na­tio­na­len Part­nern inten­si­vie­ren, auch was die Iden­ti­fi­ka­ti­on und Über­wa­chung poten­ti­el­ler Gefähr­der betrifft. Ter­ro­ris­ten sind extrem gut ver­netzt, wir müs­sen noch bes­ser ver­netzt sein”.

Der Kampf gegen den Ter­ro­ris­mus sei „ein Kampf zwi­schen Men­schen, die an Frie­den, Demo­kra­tie und die Rech­te und die Wür­de eines jeden Men­schen glau­ben und jenen weni­gen, die dies nicht tun”, sag­te Öster­reichs Chef­di­plo­mat wei­ter. „Wir wer­den dem Ter­ror nicht nach­ge­ben. Gegen­über Ter­ro­ris­mus gibt es kei­ne Neu­tra­li­tät”, beton­te Schal­len­berg. Es sei jetzt wich­tig zusam­men mit den ande­ren EU-Län­dern eine „ganz kla­re Bot­schaft” zu sen­den: „Der poli­ti­sche Islam hat in Euro­pa kei­nen Platz”.

Mit Blick auf die EU-Erwei­te­rung sieht Schal­len­berg kei­ne Chan­cen für den lang­jäh­ri­gen Bei­tritts­kan­di­da­ten Tür­kei, in den kom­men­den 30 Jah­ren Mit­glied der Euro­päi­schen Uni­on zu wer­den. Auf die ent­spre­chen­de Fra­ge sag­te der Minis­ter: „Nein, das sehe ich nicht.” Bei­de Sei­ten, die EU und die Tür­kei, wüss­ten doch, „dass die Bei­tritts­ver­hand­lun­gen in Wahr­heit zu nichts mehr füh­ren wer­den”. Die Tür­kei wen­de sich immer mehr von Euro­pa ab, das bestä­ti­ge auch der jüngs­te Fort­schritts­be­richt der EU-Kom­mis­si­on zur Erwei­te­rung. Schal­len­berg wei­ter: „Die Regie­rung in Anka­ra tritt die soge­nann­ten Kopen­ha­ge­ner Kri­te­ri­en wie Rechts­staat­lich­keit und Respekt vor Men­schen­rech­ten, deren Ein­hal­tung für einen Bei­tritt unbe­dingt not­wen­dig wäre, seit Jah­ren mit Füßen. Nein, wir soll­ten jetzt anfan­gen, an einer maß­ge­schnei­der­ten part­ner­schaft­li­chen Koope­ra­ti­on zu arbei­ten, die den Inter­es­sen bei­der Sei­ten gerecht wird”.

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