Poli­tik: AfD rückt immer wei­ter nach rechts laut Ministerpräsident

Michael Kretschmer - CDU-Politiker - Ministerpräsident Sachsen Foto: Ministerpräsident Michael Kretschmer, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Sach­sens Minis­ter­prä­si­dent Micha­el Kret­schmer hat einer Zusam­men­ar­beit mit der AfD erneut eine kla­re Absa­ge erteilt.

„Demo­kra­tie heißt nicht, dass jetzt alle mit­ein­an­der koalie­ren müs­sen”, sag­te er der „Zeit”. Vor allem nicht mit einer Par­tei, die ihn und ande­re Poli­ti­ker als „Volks­ver­rä­ter” bezeich­ne und Het­ze von sich gebe.

„Die AfD rückt immer wei­ter nach rechts.” Die Gesell­schaft sei breit, „aber Sie müs­sen sich doch irgend­wo hin­stel­len und über­le­gen, mit wem Sie sich gemein­ma­chen”. Begrif­fe wie „Volks­ver­rä­ter” sei­en für das schlech­te Kli­ma im Land verantwortlich.

Kret­schmer zog zugleich auch eine posi­ti­ve Bilanz der ver­gan­ge­nen Mona­te. „Ich habe einen posi­ti­ven Wahl­kampf mit vie­len kon­kre­ten Punk­ten hin­ter mir”, sag­te er. „So wer­de ich das in Erin­ne­rung behal­ten. Ich will nach vorn schauen.”

Nach der säch­si­schen Land­tags­wahl sprach er sich für eine bes­se­re poli­ti­sche Kul­tur aus. „Man kann ver­schie­de­ner Mei­nung sein und ein­an­der trotz­dem aus­hal­ten. Das muss man ler­nen”, sag­te Kret­schmer der „Zeit”. Man müs­se Din­ge, die nicht in Ord­nung sind, mit­ein­an­der klä­ren. „Wenn man aber jeman­dem gegen­über tritt und sagt: „Ich erwar­te von dir sowie­so nichts, du bist ein Lüg­ner!”, dann wird das nichts”, so Kretschmer.

Der CDU-Poli­ti­ker hat­te sich für das neue „Zeit”-Ressort „Streit” nach der säch­si­schen Land­tags­wahl mit drei Wäh­lern getrof­fen, die von der Poli­tik ent­täuscht sind. „Offen­bar spre­che ich oft etwas aus, das dann von Ihnen anders ver­stan­den wird”, sag­te Kret­schmer zu den drei Wählern.

Er habe nach sei­nem Wahl­kampf das Gefühl, dass zwi­schen dem, was er als Poli­ti­ker sage, und dem, was man­che Bür­ger hör­ten, eine Lücke bestehe. „Wie ent­steht die? Und wie schlie­ße ich die?”, frag­te Kret­schmer. Das wol­le er klä­ren. „Wenn Sie mich dann immer noch nicht wäh­len, ist das ja in Ord­nung, dann liegt es wirk­lich an mir. Aber ich will, dass wir über die­sel­be Sache spre­chen.” Kret­schmers CDU war aus der säch­si­schen Land­tags­wahl am Sonn­tag als stärks­te Kraft hervorgegangen.

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