Poli­tik: BMI pocht auf Ein­hal­tung des EU-Türkei-Flüchtlingspakts

Griechenland - Flüchtlinge - Sicherheitsbeamte - Menschen Foto: Flüchtlinge in Griechenland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um (BMI) hat Grie­chen­land dazu auf­ge­ru­fen, mehr Flücht­lin­ge in die Tür­kei abzuschieben. 

Es müs­se klar sein, „dass wir drin­gend Fort­schrit­te bei den zu gerin­gen Rück­füh­run­gen in die Tür­kei benö­ti­gen, um die heik­le Lage in den Hot­spots auf den Inseln zu ver­bes­sern”, sag­te der Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär Ste­phan May­er (CSU) den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Don­ners­tags­aus­ga­ben). Die Situa­ti­on auf den grie­chi­schen Inseln sei „sehr schwierig”.

Beson­ders betrof­fen sei­en unbe­glei­te­te Min­der­jäh­ri­ge, für die drin­gend Ver­bes­se­run­gen erreicht wer­den müss­ten. Wie das Innen­mi­nis­te­ri­um mit­teil­te, wur­den seit März 2016 im Rah­men des Flücht­lings­pakts zwi­schen der EU und der Tür­kei 1.904 Men­schen von den grie­chi­schen Inseln in die Tür­kei abge­scho­ben. In der glei­chen Zeit hat die EU dem­nach 24.348 Syrer aus der Tür­kei auf­ge­nom­men, Deutsch­land allein 8.896 von ihnen.

May­er poch­te auf die Umset­zung des Flücht­lings­pakts. Eine „umfas­sen­de Imple­men­tie­rung” hal­te er für „das Gebot der Stun­de”. Die EU-Tür­kei-Erklä­rung sei „von immenser Bedeu­tung, auch zur Ein­däm­mung der ille­ga­len Über­fahr­ten auf die grie­chi­schen Inseln”. Sie ver­hin­de­re das Geschäft der Schleu­ser und schütz­te vor Todes­fäl­len in der Ägäis.

Nach Anga­ben des Innen­mi­nis­te­ri­ums waren zwi­schen März 2015 und März 2016 noch 1.163 Men­schen beim Ver­such der Über­fahrt auf die grie­chi­schen Inseln gestor­ben. In den Jah­ren 2017 und 2018 sei­en es 233 Per­so­nen gewe­sen. Zuletzt ist die Zahl der Flücht­lin­ge, die in Schlauch­boo­ten von der tür­ki­schen Küs­te die grie­chi­schen Inseln erreicht haben, deut­lich gestiegen.

Im März 2016 hat­ten sich Kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU), die ande­ren EU-Regie­run­gen und die Regie­rung der Tür­kei auf ein Abkom­men geei­nigt. Unter ande­rem soll­ten Flücht­lin­ge und Migran­ten, die auf Boo­ten nach Grie­chen­land über­set­zen, künf­tig zurück in die Tür­kei geschickt wer­den kön­nen. Die EU woll­te im Gegen­zug für jeden abge­scho­be­nen Syrer einen syri­schen Flücht­ling aus der Tür­kei aufnehmen.

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