Schnel­les Inter­net: Län­der wol­len Bun­des­tag-Ent­wurf nicht zustimmen

Bundesrat - Deutscher Bundesrat - Gebäude - Zaun - Mauer - Berlin Foto: Das Gebäude des Bundesrates in Berlin, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­rat wird den von der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­se­he­nen Rege­lun­gen für das Recht auf schnel­les Inter­net vor­aus­sicht­lich nicht zustimmen.

Ins­be­son­de­re die dar­in vor­ge­se­he­ne Min­dest­ge­schwin­dig­keit für Inter­net­an­schlüs­se sehen die Län­der als zu nied­rig an, berich­tet die „Welt” unter Beru­fung auf Abstim­mungs­er­geb­nis­se in den bei­den Bun­des­rats­aus­schüs­sen für Ver­kehr und Ver­brau­cher­schutz. Im Ver­brau­cher­schutz­aus­schuss haben sich die Ver­tre­ter der Bun­des­län­der dem­nach ein­stim­mig mit einer Ent­hal­tung aus Schles­wig-Hol­stein für eine drei­mal höhe­re Geschwin­dig­keit aus­ge­spro­chen, als sie in der Ver­ord­nung der Bun­des­netz­agen­tur vor­ge­se­hen ist.

Damit könn­ten sich Haus­hal­te, die einen Inter­net­zu­gang von weni­ger als 30 Mega­bit pro Sekun­de haben, an die Netz­agen­tur wen­den, um einen schnel­le­ren Zugang ein­zu­for­dern. Der Ver­ord­nungs­ent­wurf sieht bis­her nur zehn Mega­bit vor. Auch die Min­dest­an­for­de­rung für den Upload hal­ten die Län­der­ver­tre­ter im Aus­schuss für zu nied­rig und ver­lan­gen statt 1,7 Mega­bit pro Sekun­de das Dop­pel­te. Im Ver­kehrs­aus­schuss des Bun­des­ra­tes wird sogar eine Hoch­set­zung auf 30,8 Mega­bit für den Down­load und 5,2 Mega­bit für den Upload gefor­dert, wie es der Antrag Nie­der­sach­sens vor­sieht, der von sie­ben Bun­des­län­dern unter­stützt wird.

Vier Bun­des­län­der haben sich im Aus­schuss ent­hal­ten und fünf dage­gen aus­ge­spro­chen. Die von der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­se­he­nen Min­dest­an­for­de­run­gen erfüll­ten nicht die heu­ti­gen Anfor­de­run­gen von Mehr­per­so­nen­haus­hal­ten, sie sei­en „unter­am­bi­tio­niert und nicht zeit­ge­recht”, heißt es in den schrift­li­chen Begrün­dun­gen, über die die „Welt” berich­tet. Damit dürf­te es schwie­rig wer­den, die von der Netz­agen­tur vor­ge­leg­te Ver­ord­nung in die­ser Form durch den Bun­des­rat zu bekom­men, was ursprüng­lich für die Sit­zung am 10. Juni vor­ge­se­hen war. Schon damit hat die Poli­tik die im Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­setz vor­ge­se­he­ne Frist für das Inkraft­tre­ten der Ver­ord­nung zum 1. Juni ver­passt. Das Bun­des­ka­bi­nett hat die Ver­ord­nung bereits beschlos­sen und auch der Digi­tal­aus­schuss des Bun­des­ta­ges hat zuge­stimmt. Als letz­te Hür­de müss­te nun auch der Bun­des­rat zustimmen.

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