Poli­tik: Scholz hält AfD für mit­ver­ant­wort­lich bei Tat von Halle

Anschlagswort - Halle - Dönerladen - Oktober 2019 - Halle (Saale) Foto: Anschlagsort auf den Dönerladen in Halle (Halle Saale), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter und Vize­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) sieht eine poli­ti­sche Mit­ver­ant­wor­tung der AfD für den anti­se­mi­ti­schen Anschlag in Hal­le (Saa­le) eines mut­maß­li­chen Rechtsextremisten.

„Die AfD kann ihre Ver­ant­wor­tung in die­ser Fra­ge nicht ver­leug­nen”, sag­te Scholz den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mitt­wochs­aus­ga­ben) auf die Fra­ge, ob die geis­ti­gen Brand­stif­ter von Hal­le auch bei der AfD zu suchen sei­en. Er sei ent­schie­den dage­gen, von Ein­zel­tä­tern zu reden.

Ob der Täter in Hal­le Ver­bün­de­te gehabt habe, wer­de die Poli­zei her­aus­fin­den. „Aber die ras­sis­tisch moti­vier­te Tat ist in einem Milieu ent­stan­den, das nicht nur im Netz, son­dern auch in Land­ta­gen und im Bun­des­tag Paro­len von rechts ruft. Die AfD soll­te nicht so tun, als hät­te sie mit all­dem nichts zu tun”, so der SPD-Poli­ti­ker weiter.

Er mach­te deut­lich, dass bei Bedarf Sicher­heits­be­hör­den und Poli­zei auf mehr Geld zur Bekämp­fung des Rechts­ter­rors zäh­len könn­ten. „Ich wer­de stets die nöti­gen Mit­tel für den Schutz unse­rer Ver­fas­sung und unse­rer jüdi­schen Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger zur Ver­fü­gung stel­len”, sag­te der Vize­kanz­ler. Aller­dings sei nach der NSU-Mord­se­rie bekannt, dass die bes­te Aus­stat­tung nichts hel­fe, wenn fal­sche Schlüs­se gezo­gen wür­den. „Das darf nie wie­der pas­sie­ren”, so der Finanz­mi­nis­ter wei­ter. Auch die Gesell­schaft müs­se sich bei zuneh­men­den Anti­se­mi­tis­mus an die eige­ne Nase fas­sen. „Demo­kra­tie ist kei­ne Ver­wal­tungs­an­ge­le­gen­heit. Wir müs­sen gemein­sam Wider­stand leis­ten und den jüdi­schen Mit­bür­gern unse­re Soli­da­ri­tät ver­si­chern”, sag­te Scholz den Zei­tun­gen der Funke-Mediengruppe.

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