Die SPD-Bundestagsfraktion will mit einer Reform des Bafög-Systems und dem Startchancen-Programm für Schulen in der Krise unterstützen.
Das geht aus einer siebenseitigen Beschlussvorlage für die Fraktionsklausur in dieser Woche hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Donnerstagsausgabe) berichten. Die SPD wolle das Bafög grundlegend „auf neue Beine stellen und in das 21. Jahrhundert überführen”, heißt es in dem Papier. „Wir wollen in einer weiteren Bafög-Strukturreform den Darlehensanteil absenken beziehungsweise perspektivisch abschaffen und damit jungen Menschen bei Beginn einer Ausbildung die Angst vor Verschuldung nehmen”.
Zudem solle ein Mechanismus entwickelt werden, der die Förderhöhe für Schülern sowie Studierende „regelmäßiger anpasst”. SPD-Fraktionsvize Sönke Rix sagte dem RND, besonders Familien mit geringen Einkommen, junge Menschen und die Kleinsten bräuchten ein finanzielles und strukturelles Gerüst an Sicherheit. „Hierfür werden wir Familien besser finanziell absichern, die Bedingungen vor Ort stärker berücksichtigen und direkt in den sozialen Nahraum investieren”, so Rix. In dem Papier fordert die Fraktion auch, dass das Startchancen-Programm zur Förderung von 4.000 Schulen mit sozial benachteiligten Kindern noch in diesem Jahr startet.
Insbesondere in der Bildungspolitik setze der Föderalismus enge Grenzen, heißt es. „Ungeachtet dessen fordern wir das Bundesbildungsministerium auf, das Startchancen-Programm schnellstmöglich auf den Weg zu bringen und bereits im Schuljahr 2023/2024 schrittweise zu starten.” Die Fraktion verweist in dem Papier zudem auf die Einführung der Kindergrundsicherung und der Ausbildungsgarantie. Fraktionsvizevorsitzende Dagmar Schmidt mahnte, dass immer noch zu viele Kinder in Armut aufwüchsen. „Das wollen wir mit einer unbürokratischen und automatisch ausgezahlten Kindergrundsicherung ändern”, sagte die SPD-Politikerin.