Tür­kei: Deutsch­land rüf­felt wegen Schum­me­lei bei Corona-Zahlen

Flagge - Türkei - rot-weiß - Fahnenmast - Fahne - Mast Foto: Sicht auf die türkische Flagge an einem Fahnenmast, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Bun­des­re­gie­rung hat die tür­ki­sche Regie­rung mehr­fach auf­ge­for­dert, ihre Coro­na-Sta­tis­tik zu korrigieren.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. Ende Sep­tem­ber wur­de bekannt, dass die Regie­rung in Anka­ra in ihren offi­zi­el­len Zah­len eine Grup­pe unter­schlägt: die auf Covid-19 posi­tiv Getes­te­ten ohne Sym­pto­me. Die­ses Vor­ge­hen kri­ti­sier­te das Aus­wär­ti­ge Amt Anfang Okto­ber in einer Ver­bal­no­te. „Wir haben die tür­ki­sche Regie­rung unver­züg­lich nach Bekannt­wer­den der Äuße­run­gen des tür­ki­schen Gesund­heits­mi­nis­ters auf­ge­for­dert, die Mel­dung sowie Ver­öf­fent­li­chung der Daten wie­der an inter­na­tio­na­le Stan­dards anzu­pas­sen”, bestä­tigt ein Spre­cher des Ministeriums.

Das Vor­ge­hen Anka­ras ent­spre­che nicht den gel­ten­den Richt­li­ni­en der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on, da eine erheb­li­che Zahl von Infi­zier­ten auf die­se Wei­se nicht erfasst wer­de. Zwei Wochen spä­ter trug der Kri­sen­be­auf­trag­te von Außen­mi­nis­ter Hei­ko Maas die Beden­ken erneut in der tür­ki­schen Bot­schaft in Ber­lin vor. Da die Tür­kei die Sta­tis­tik nicht geän­dert habe, sei „eine ver­läss­li­che Bewer­tung des tat­säch­li­chen Infek­ti­ons­ge­sche­hens in der Tür­kei nicht mög­lich”, heißt es im Aus­wär­ti­gen Amt. Erst im August hat­te die Bun­des­re­gie­rung vier tür­ki­sche Pro­vin­zen von der Coro­na-Rei­se­war­nung aus­ge­nom­men. Weil Anka­ra der Auf­for­de­rung nach Kor­rek­tur der Sta­tis­tik nicht nach­kam, hat das Minis­te­ri­um nach eige­nen Anga­ben die­se Rege­lung zum 09. Novem­ber 2020 wie­der rück­gän­gig gemacht.

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