Ukrai­ne: Land warnt vor kras­sen Mili­tär­ak­tio­nen Russlands

Ukraine - Flaggen - Statuen - Gebäude - Fahne - Flagge Foto: Die Flagge der Ukraine, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Außen­mi­nis­ter der Ukrai­ne warnt vor der Bedro­hung durch rus­si­sche Trup­pen im ukrai­ni­schen Grenzgebiet.

„2014 hat gezeigt, dass die Gren­ze zwi­schen der Demons­tra­ti­on und dem tat­säch­li­chen Gebrauch von mili­tä­ri­scher Stär­ke bei Russ­land extrem schmal ist”, sag­te er „Zeit-Online”. Die USA hat­ten kürz­lich Geheim­dienst­in­for­ma­tio­nen ver­öf­fent­licht, denen zufol­ge Russ­land im Grenz­ge­biet zur Ukrai­ne Trup­pen zusam­men­zie­he und eine mög­li­che Inva­si­on vorbereite.

Russ­land weist die Vor­wür­fe zurück. Kule­ba hob her­vor, die Ukrai­ne wol­le kei­nen Krieg, wer­de sich aber gege­be­nen­falls ver­tei­di­gen und sei dazu auch eher in der Lage als 2014. „Wir wol­len ein mili­tä­ri­sches Sze­na­rio unbe­dingt ver­hin­dern, denn dies­mal wäre das Blut­ver­gie­ßen viel, viel grö­ßer”, sag­te er. „Wir wol­len rus­si­sche Sol­da­ten nicht angrei­fen, aber wenn sie unse­ren Boden betre­ten, wer­den wir kei­ne ande­re Wahl haben”. Ob sich die Lage wei­ter ver­schlech­te­re, hän­ge auch von der Unter­stüt­zung der Ukrai­ne durch Ver­bün­de­te ab. Man befin­de sich „in einem sehr regen Aus­tausch mit ver­schie­de­nen Part­nern, die bereit sind, uns mili­tä­ri­sche Aus­rüs­tung und Waf­fen zu ver­kau­fen, damit wir uns bes­ser ver­tei­di­gen kön­nen”, sag­te Kuleba.

Über eine mög­li­che EU- und NATO-Mit­glied­schaft der Ukrai­ne sag­te Kule­ba, bei­des sei nur eine Fra­ge der Zeit: „Wir sind ein natür­li­cher Bestand­teil der euro­päi­schen und trans­at­lan­ti­schen Gemein­schaft.” Das größ­te Hin­der­nis sei nicht, dass die Ukrai­ne die ent­spre­chen­den Kri­te­ri­en nicht erfül­le, son­dern dass eini­ge NATO- und EU-Staa­ten die Ukrai­ne immer noch abhän­gig von ihren Bezie­hun­gen zu Russ­land sähen. „Wir ver­die­nen es, als Ukrai­ne wahr­ge­nom­men zu wer­den”, sag­te Kuleba.

Die Über­le­gung, dass die Ukrai­ne Asyl­su­chen­de von der pol­nisch-weiß­rus­si­schen Gren­ze auf­neh­men könn­te, wies der Außen­mi­nis­ter zurück: „Wir kön­nen immer gern Fra­gen, die uns gegen­sei­tig betref­fen, in einem diplo­ma­ti­schen Dia­log dis­ku­tie­ren. Aber die Art, wie die Vor­schlä­ge for­mu­liert wur­den – das ist nicht die Arro­ganz, die wir verdienen”.