Ukrai­ne: Lind­ner will rus­si­sches Ver­mö­gen für Wie­der­auf­bau nutzen

Christian Lindner - Politiker - FDP - Bundesvorsitzender Foto: Christian Lindner (Bundesvorsitzender der FDP), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner spricht sich dafür aus, ein­ge­fro­re­ne rus­si­sche Ver­mö­gens­wer­te zu nut­zen, um den Wie­der­auf­bau in der Ukrai­ne zu finanzieren.

„Beim Ver­mö­gen des rus­si­schen Staa­tes spricht mein Gerech­tig­keits­ge­fühl dafür”, sag­te Lind­ner dem „Spie­gel”. Skep­ti­scher ist er betref­fend des Vor­schla­ges, der Ukrai­ne auch mit kon­fis­zier­tem Besitz von Olig­ar­chen zu hel­fen. „Bei pri­va­ten Ver­mö­gens­wer­ten wür­de es sich um eine Ent­eig­nung han­deln. Da sind die Hür­den in unse­rem Rechts­staat hoch”. Ange­sichts spru­deln­der Steu­er­ein­nah­men kün­dig­te Lind­ner im „Spie­gel” weit­rei­chen­de Steu­er­ent­las­tun­gen an, um Infla­ti­ons­ge­win­ne wie­der an die Bür­ger zurück­zu­ge­ben. „Fair wäre, wenn es für das kom­men­de Jahr höhe­re Regel­sät­ze bei der Grund­si­che­rung gibt, einen höhe­ren Grund­frei­be­trag und einen neu­en Tarif der Einkommensteuer”.

Im Herbst wer­de er dazu Vor­schlä­ge vor­stel­len, hat­te Lind­ner bereits am Don­ners­tag bei der Vor­stel­lung der Steu­er­schät­zung gesagt. „Der Staat darf sich an der kal­ten Pro­gres­si­on nicht berei­chern. Das wären Steu­er­erhö­hun­gen durch Unter­las­sung, die auch dem Koali­ti­ons­ver­trag der Ampel wider­spre­chen”. Lind­ner ließ Zwei­fel erken­nen, dass das Zwei-Pro­zent-Ziel bei den Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben schon die­ses Jahr erreicht wird. „Jeden­falls wer­den wir von 2022 an jähr­lich zwei Pro­zent unse­rer Wirt­schafts­leis­tung zur Ver­fü­gung stel­len”, sag­te er dem „Spie­gel”. Inwie­weit das Geld jedes Jahr in Anspruch genom­men wird, hän­ge davon ab, was gelie­fert wer­den kön­ne. „Flug­zeu­ge, Hub­schrau­ber und Kor­vet­ten wer­den nicht ad hoc lie­fer­bar sein”.