Die NATO will die Ukraine nach einer dringlichen Bitte mit Uniformen und speziellen Feldlagern für den nahenden Winter unterstützen.
Das berichtet der „Spiegel”. Demnach hatte Resnikow Ende Juli in einem Brief an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gefordert, schnell Winterkleidung und winterfeste Zelte für 200.000 ukrainische Soldaten zu liefern. Die NATO bestätigte dem Magazin, dass die Allianz mit ihren Mitgliedern in Kontakt steht, um ein entsprechendes Winter-Paket für die Ukraine zu schnüren. Konkret gehe es um warme Uniformen, Winterstiefel und winterfeste Feldlager. In den Wochen nach der Anfrage aus Kiew sagten die USA, Kanada, Schweden und Finnland nach Informationen des „Spiegel” bereits entsprechende Lieferungen zu. Nach den ersten Meldungen könne man gut 50 Prozent des von der Ukraine genannten Bedarfs decken, hieß es im NATO-Hauptquartier.
Auch Deutschland will sich an der NATO-Winterhilfe beteiligen, hieß es aus dem Berliner Verteidigungsministerium. Die Bundeswehr hatte in der Vergangenheit Probleme, die eigenen Soldaten für den Einsatz an der NATO-Ostflanke mit warmer Unterwäsche auszustatten. Folglich sehen deutsche Militärs die Abgabe von Bundeswehr-Material kritisch. Deutschland will sich trotzdem an der Winter-Hilfe für die Ukraine beteiligen. „In Hinblick auf die Winterausrüstung wie Bekleidung, Feldlagermaterial und Verpflegung kann Deutschland einen wichtigen Beitrag einbringen, um die Verteidigung der Ukraine auch im herannahenden Winter zu unterstützen”, hieß es auf Anfrage im Wehrressort von Christine Lambrecht. Details würden vermutlich auch beim Treffen der westlichen Ukraine-Unterstützernationen am kommenden Donnerstag auf der US-Basis in Ramstein besprochen, zu dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eingeladen hat. Von NATO-Militärs hieß es, eine robuste Winterausrüstung sei für die Moral der Truppe im Kampf gegen Russland enorm wichtig. Die NATO hat ihren Mitgliedern deswegen angeboten, dass sie an die Ukraine abgegebenes Winter-Material zeitnah ersetzen könne. Dazu steht der Allianz ein sogenannter Trust Fund von rund 40 Millionen Dollar zur Verfügung.