USA: Frü­he­rer KZ-Wäch­ter nach Deutsch­land ausgeliefert

Konzentrationslager Auschwitz - Arbeit macht Frei - Polen Foto: Konzentrationslager in Auschwitz (Polen), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka lie­fern einen frü­he­ren, deut­schen KZ-Wäch­ter nach Deutsch­land aus.

Für die Über­stel­lung des 95-Jäh­ri­gen aus dem US-Bun­des­staat Ten­nes­see nach Deutsch­land wur­de extra ein Ambu­lanz-Jet ange­mie­tet, der am Sams­tag­vor­mit­tag in Frank­furt erwar­tet wird, berich­tet der „Spie­gel”. Nach Anga­ben aus Jus­tiz­krei­sen wird der Mann, dem es gesund­heit­lich sei­nem Alter ent­spre­chend gut gehen soll, noch am Flug­ha­fen von deut­schen Ermitt­lern befragt, da die Ober­staats­an­walt­schaft Cel­le einen Pro­zess wegen Bei­hil­fe zum Mord gegen ihn anstrebt.

Der 95-Jäh­ri­ge war im Jahr 1945 – also im Alter von etwa 19 Jah­ren – als Wäch­ter in einem Außen­la­ger des Ham­bur­ger Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Neu­en­gam­me nahe dem nie­der­säch­si­schen Meppen ein­ge­setzt. Die US-Jus­tiz bezeich­ne­te ihn des­we­gen bei der Ent­schei­dung für die Aus­lie­fe­rung nach Deutsch­land als „akti­ven Teil­neh­mer in einem der dun­kels­ten Kapi­tel der Geschich­te der Menschheit”.

Der Mann war 1959 mit Anfang 30 nach Ten­nes­see gezo­gen und hat­te dort vie­le Jah­re uner­kannt gelebt. Erst der Fund von Kar­tei­kar­ten aus der Nazi-Zeit in einem gesun­ke­nen Schiff in der Ost­see führ­te die Ermitt­ler auf sei­ne Spur. Der Mann hat sei­ne Rol­le als Wäch­ter in sei­ner Zeit in den USA zwar mitt­ler­wei­le ein­ge­räumt, aller­dings habe er damals nur die Befeh­le sei­ner Vor­ge­setz­ten ausgeführt.

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