Poli­tik: West­deut­sche soll­ten sich mehr für den Osten interessieren

Menschen - Personen - Öffentlichkeit - Versammlung Foto: Menschenmassen in der Öffentlichkeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der ehe­ma­li­ge Minis­ter­prä­si­dent von Rhein­land-Pfalz und Thü­rin­gen wünscht sich ein grö­ße­res Inter­es­se der West­deut­schen an Ostdeutschland.

Zum 30. Jah­res­tag des Mau­er­falls sag­te der in Spey­er leben­de CDU-Poli­ti­ker dem „Mann­hei­mer Mor­gen” (Sams­tags­aus­ga­be): „Den Men­schen im Osten muss das gele­gent­lich geäu­ßer­te Gefühl genom­men wer­den, nur Bür­ger zwei­ter Klas­se zu sein. Auch dadurch, dass sich die West­deut­schen mehr für das Leben im Osten inter­es­sie­ren soll­ten, als sie das lei­der nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung getan haben.”

Man­che im Wes­ten hät­ten in der Wie­der­ver­ei­ni­gung nur die erfreu­li­che Ver­grö­ße­rung der Bun­des­re­pu­blik gese­hen. „Sie haben aber nicht begrif­fen, dass sich nicht nur im Osten, son­dern auch im Wes­ten etwas ändern muss”, füg­te Bern­hard Vogel hin­zu. Grund­sätz­lich zeich­ne­te Vogel jedoch ein posi­ti­ves Bild der Wie­der­ver­ei­ni­gung: „Städ­te wie Erfurt, Dres­den oder Pots­dam brau­chen den Ver­gleich mit kei­ner Lan­des­haupt­stadt in West­deutsch­land zu scheu­en”, sag­te er. Und mit Blick auf den legen­dä­ren Aus­spruch des ver­stor­be­nen Alt­kanz­lers Hel­mut Kohl mein­te Vogel: „Spä­ter als erhofft, gibt es jetzt blü­hen­de Land­schaf­ten.” Vogel war ab 1976 zwölf Jah­re lang Regie­rungs­chef in Rhein­land-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen.

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