Straß­burg: Von der Ley­en bricht Ver­spre­chen gegen­über EU-Parlament

Europäisches Parlament - Gebäude - Fahnen - Straßburg - Frankreich Foto: Europäisches Parlament (Straßburg), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die EU-Kom­mis­si­on hat ihr Ver­spre­chen, Geset­zes­wün­sche aus dem Euro­pa­par­la­ment umzu­set­zen, kassiert.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en (CDU) hat­te vor ihrer Wahl zuge­sagt, das bis­he­ri­ge allei­ni­ge Vor­schlags­recht der Kom­mis­si­on für Geset­ze zu erwei­tern. Wenn eine Mehr­heit der Abge­ord­ne­ten einen Geset­zes­vor­schlag wün­sche, wer­de sie „in Form eines Rechts­akts reagie­ren”, ver­sprach von der Ley­en im Juli 2019 dem Parlament.

Die EU-Kom­mis­si­on habe die­ses Ver­spre­chen gestri­chen und dann ver­sucht, dies zu ver­schlei­ern, heißt es in der Ant­wort auf eine Anfra­ge des FDP-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten Moritz Kör­ner, über die das Nach­rich­ten­ma­ga­zin berich­tet. Als die Behör­de im Dezem­ber ihre Arbeits­me­tho­den publi­zier­te, erklär­te sie dazu in einer Pres­se­mit­tei­lung, sie wer­de Geset­zes­wün­sche aus dem Par­la­ment „erör­tern und annehmen”.

Von der Ley­ens slo­wa­ki­scher Stell­ver­tre­ter Maros Sef­co­vic ver­wei­se in sei­ner Ant­wort nun auf den genau­en Wort­laut des 52-Sei­ten-Metho­den­pa­piers. Dort heißt es nur, die Kom­mis­si­on wer­de Geset­zes­wün­sche der Abge­ord­ne­ten „erör­tern” und die­se bin­nen drei Mona­ten über ihre Ent­schei­dung unter­rich­ten. Von „anneh­men” ste­he dort nichts.

Dabei woll­te Kör­ner eigent­lich von der Kom­mis­si­on wis­sen, ob sie an vom Par­la­ment gewünsch­ten Geset­zes­vor­schlä­gen auch dann noch fest­hal­ten wür­de, wenn die Abge­ord­ne­ten sie abän­dern woll­ten. Auf die­se Fra­ge ging Sef­co­vic gar nicht erst ein: Das sei eine „demo­kra­tie­po­li­ti­schen Kas­tra­ti­on”, sag­te Kör­nern dem „Spie­gel”. Die zuge­sag­te „Stär­kung des Euro­päi­schen Par­la­ments” wer­de „zur Makulatur”.

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