ZDF: Jens Spahn ver­tei­digt die neue Pflegereform

Krankenhaus - Flur - Gang - Krankenhausflur - Tropf - Türen Foto: Ein Tropf auf einem Krankenhausflur, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn hat die umstrit­te­ne Pfle­ge­re­form gegen Kri­tik verteidigt.

Das Pfle­ge­pa­ket sei für die nächs­ten Jah­re „sau­ber aus­fi­nan­ziert”, sag­te er am Mitt­woch im ZDF-Mor­gen­ma­ga­zin. Es wür­den alle Bewoh­ner in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen ab dem ers­ten Jahr ent­las­tet. Umso län­ger die Pfle­ge­be­dürf­tig­keit im Pfle­ge­heim andaue­re, des­to höher sei die Ent­las­tung. „Gleich­zei­tig kön­nen und wer­den wir die Pfle­ge­kräf­te bes­ser bezah­len”, füg­te Spahn hin­zu. Das mache vor allem in Ost­deutsch­land einen Unterschied.

Das Bun­des­ka­bi­nett will die Reform am Vor­mit­tag nach lan­gem Streit auf den Weg brin­gen. Der Gesetz­ent­wurf aus Spahns Minis­te­ri­um hat unter ande­rem das Ziel, dass künf­tig alle Pfle­ge­kräf­te nach Tarif bezahlt wer­den. Pfle­ge­be­dürf­ti­ge sol­len dadurch aber nicht über­las­tet wer­den. Neben einer Tarif­treue­pflicht für Pfle­ge­ein­rich­tun­gen soll es dem­nach einen staat­li­chen Pfle­ge­zu­schuss für Heim­be­woh­ner geben. Der jähr­li­che Steu­er­zu­schuss für die Pfle­ge­ver­si­che­rung soll eine Mil­li­ar­de Euro betra­gen. Die Bei­trä­ge für Kin­der­lo­se in die Pfle­ge­ver­si­che­rung sol­len erhöht wer­den. Für Heim­be­woh­ner mit Pfle­ge­grad 2 bis 5 ist eine 25-pro­zen­ti­ge Absen­kung des Eigen­an­teils ab dem zwei­ten Jahr im Pfle­ge­heim geplant. Nach mehr als zwei Jah­ren soll die Ent­las­tung 50 Pro­zent und nach mehr als drei Jah­ren 75 Pro­zent betragen.

Hef­ti­ge Kri­tik an der Reform kam unter ande­rem von Sozi­al­ver­bän­den und Pati­en­ten­schüt­zern. So bezeich­ne­te VdK-Prä­si­den­tin Vere­na Ben­te­le die Plä­ne in den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe als „schlech­ten Witz auf Kos­ten der Schwächs­ten”. Der geplan­te Bun­des­zu­schuss sei unzureichend.

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