Düs­sel­dorf: Lau­mann gibt Coro­na-Hot­spot-Stu­die in Auftrag

Karl-Josef Laumann - CDU-Politiker - Minister Foto: CDU-Politiker und Minister Karl-Josef Laumann, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach dem Coro­na-Mas­sen­aus­bruch mit mehr als 650 Neu­in­fi­zier­ten in einem NRW-Schlacht­be­trieb wur­den ein­ge­hen­de Ursa­chen­er­for­schung angekündigt.

Sein Minis­te­ri­um wer­de eine wis­sen­schaft­li­che Stu­die in Auf­trag geben, die dem Aus­bruchs­ge­sche­hen „epi­de­mio­lo­gisch auf den Grund” gehe, sag­te Karl-Josef Lau­mann der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung” (Frei­tag­aus­ga­be). „Wir müs­sen unter­su­chen, wie die Coro­na-Aus­brü­che in der Fleisch­in­dus­trie entstehen”.

Tho­mas Vos­haar, der als Lun­gen­ex­per­te und Chef­arzt am Betha­ni­en-Kran­ken­haus Moers tätig ist, hält ein ein­ge­hen­de Stu­die für unbe­dingt nötig. „Wir müs­sen die­sen brei­ten, fet­ten Hot­spot genau unter­su­chen. Es han­delt sich um eine Anord­nung wie unter Ide­al­be­din­gun­gen”, sag­te Vos­haar, der auch Mit­glied der Exper­ten­kom­mis­si­on von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) ist. „Die Chan­ce, unser Wis­sen über das Coro­na­vi­rus in vie­ler­lei Hin­sicht erheb­lich zu erwei­tern, soll­ten wir nicht unge­nutzt las­sen”, sag­te Vos­haar der FAZ.

Im Fall Tön­nies gebe es nun nicht nur die Mög­lich­keit, genau zu erfor­schen, wo die Mas­sen­in­fek­ti­on statt­ge­fun­den hat. Aus sei­ner Sicht noch wich­ti­ger sei, den Krank­heits­ver­lauf der Infi­zier­ten genau zu ver­fol­gen, um her­aus­zu­fin­den, wie vie­le posi­tiv auf Sars-CoV‑2 Getes­te­te ernst­lich krank wer­den. Es gebe Hin­wei­se, dass das bei einem immer gerin­ge­ren Teil der Infi­zier­ten der Fall sei. „War­um das so ist, ver­ste­hen wir im Moment noch nicht so rich­tig, es könn­te aber damit erklär­bar sein, dass das Virus sich mitt­ler­wei­le abge­schwächt hat.” Zudem bie­te der Fall Tön­nies die Chan­ce, zu erfor­schen, wie vie­le der Infi­zier­ten Anti­kör­per bil­den oder wie vie­le kei­ne bilden.

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