Die Stadt Köln bietet anlässlich des Jubiläums der Deutzer Brücke kostenfreie Führungen an, die circa 45 Minuten andauert. Die Brücke wird nächste Woche Mittwoch 111 Jahre alt.
Im Schatten der Severinsbrücke liegt auf Deutzer Seite ein Monument bauzeitlicher Ingenieurskunst, das man auch als kleines kölsches Wahrzeichen des Deutzer Hafens bezeichnen kann: die Deutzer Drehbrücke. Seit nunmehr 111 Jahren führt sie Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger über die Einfahrt zum Hafenbecken von der Siegburger Straße zur Alfred-Schütte-Allee sowie zu den Grünanlagen am Rhein. Sie ist besonders für Anwohner, Anlieger und Besucher eine wichtige Verbindung für die Wege von und zu den Poller Wiesen und zu weiteren Freizeiteinrichtungen. Das Bauwerk wurde am 27. März 1908 in Betrieb genommen.
Aus Anlass des kölschen Jubiläums bietet das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau kostenlose Führungen an der Deutzer Drehbrücke an mit umfassenden Erläuterungen zu Historie, Technik und Bedeutung der Brücke.
Eine Führung findet am Jubiläumstag selbst, also am Mittwoch, den 27. März 2019 um 11:11 Uhr statt. Zwei weitere Führungen gibt es am Samstag, den 30. März um 11:00 und um 14:00 Uhr. Die Führungen sind kostenlos, sie dauern etwa 45 Minuten. Interessierte können sich per Kontaktformular im Internet anmelden. Pro Anmeldung kann eine Anzahl von maximal vier Personen berücksichtigt werden. Anmeldeschluss ist der 13. März. Die ersten 30 Personen für jede Führung erhalten eine Anmeldebestätigung.
Wissenswertes zur Deutzer Drehbrücke: Nach der Eingemeindung von Deutz und Poll zur Stadt Köln am 01. April 1888 wurde zwischen 1904 und 1907 unter Nutzung der vorhandenen Landzunge das Deutzer Hafenbecken erbaut. 1907 begannen dann die Arbeiten an der Drehbrücke. Konstruiert wurde sie von der „Duisburger AG für die Eisenindustrie und Brückenbau” (vormals Firma J. C. Harkort). Die Brücke verfügt über eine Spannweite von 31,29 Meter am langen und 19,37 Meter am kurzen Arm (zusammen 50,66 Meter) und hat ein Eigengewicht von 458 Tonnen; davon sind etwa 177 Tonnen aus Stahl. Die Geländer, die Brückenköpfe und das Steuerhaus wurden im geometrischen Jugendstil gestaltet, ähnlich der nur wenige Jahre zuvor erbauten Drehbrücke am linksrheinischen Rheinauhafen. Seit 1980 steht die Deutzer Drehbrücke unter Denkmalschutz.
Im bis heute vollständig erhaltenen Steuerhäuschen aus Holz mit Stahlblechverkleidung, das über der Brückenmitte liegt, befinden sich der elektrische Antrieb und die Steuerung der Brücke. Die Brückensteuerung wurde bereits 2014 komplett überarbeitet. Um die Lebensdauer der Brücke zu verlängern, muss sie laufend gewartet und saniert werden. Die nächste Generalsanierung steht in diesem Jahr an, der Baubeginn ist für Ende 2019 vorgesehen.