Köln: Ers­ter Teil-Bebau­ungs­plan für Deutz beschlossen

Südbrücke Köln - Rhein - Blickrichtung Köln-Deutz/Köln-Poll - Köln-Bayenthal Foto: Südbrücke Köln in Blickrichtung Köln-Deutz/Köln-Poll (Köln-Bayenthal)

Bei der Ver­wand­lung vom Indus­trie­ha­fen zum leben­di­gen Stadt­vier­tel ist beim Deut­zer Hafen ein neu­er Mei­len­stein erreicht.

Der Rat der Stadt Köln hat in sei­ner Sit­zung den ers­ten Teil-Bebau­ungs­plan, den soge­nann­ten Teil­plan Infra­struk­tur, sowie den Pla­nungs­be­schluss für die Erschlie­ßungs­maß­nah­men gefasst.

Bei der Ent­wick­lung des Ver­kehrs gibt es wei­te­re Anpas­sun­gen und Ergän­zun­gen: Der Rat möch­te eine direk­te ÖPNV-Anbin­dung des Deut­zer Hafens an den Deut­zer Bahn­hof und spricht sich für eine beschleu­nig­te Inbe­trieb­nah­me der Hal­te­stel­le der zukünf­ti­gen Linie S16, eine ver­bes­ser­te Rad­we­ge­ver­bin­dung über die Süd­brü­cke und die Ein­däm­mung des moto­ri­sier­ten Durch­gangs­ver­kehrs im Stadt­teil Poll aus.

Das Plan­ge­biet Deut­zer Hafen, das sich um das Hafen­be­cken zwi­schen Sieg­bur­ger Stra­ße und Pol­ler Wie­sen erstreckt, soll zu einem gemischt-genutz­ten urba­nen Stadt­quar­tier zum Woh­nen und Arbei­ten ent­wi­ckelt wer­den. Um die­ses lang­fris­ti­ge Ziel zu errei­chen, muss für das Gebiet Pla­nungs­recht geschaf­fen wer­den. Nach dem Auf­stel­lungs­be­schluss für den Bebau­ungs­plan Deut­zer Hafen (2018) fan­den in den dar­auf­fol­gen­den Jah­ren die früh­zei­ti­ge Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung, die Behör­den­be­tei­li­gun­gen sowie die Offen­la­ge des Bebau­ungs­plan-Ent­wurfs statt. Auf­grund der hohen Kom­ple­xi­tät und der vie­len Abhän­gig­kei­ten – bei­spiels­wei­se Hoch­was­ser­schutz, Ver­kehr und Erschlie­ßung – wur­de der Bebau­ungs­plan in Teil-Bebau­ungs­plä­ne untergliedert.

Der nun beschlos­se­ne Teil­plan Infra­struk­tur beinhal­tet die Ver­kehrs­flä­chen inklu­si­ve Hafen­pro­me­na­de und Stadt­plät­ze, Grün­flä­chen, die Was­ser­flä­che, eine Flä­che für eine Schu­le, auf der eine Grund­schu­le vor­ge­se­hen ist, sowie zwei klei­ne­re Gewer­be­ge­bie­te, auf denen unter ande­rem ein Ener­gy­Hub (Umspann­werk und Ener­gie­zen­tra­le) mit einem Quar­tier­spark­haus für Kfz und Fahr­rä­der sowie eine Mobi­li­täts­sta­ti­on ent­ste­hen sollen.

Auf­grund zahl­rei­cher Her­aus­for­de­run­gen wie Hoch­was­ser­schutz, Lärm- und Kli­ma­schutz sind 32 Fach­gut­ach­ten in die Pla­nung ein­ge­flos­sen. Auch wenn der „Teil­plan Infra­struk­tur“ noch kei­ne Gebäu­de fest­setzt, bil­det er die Grund­la­ge für die wei­te­re Ent­wick­lung des neu­en Stadtquartiers.

Die zukünf­ti­gen rund 6.900 Bewoh­ner sowie etwa 6.000 Arbeit­neh­mer wer­den mehr Ver­kehr ver­ur­sa­chen. In einem Ver­kehrs­gut­ach­ten wur­den auch die angren­zen­den Stadt­be­zir­ke und Stadt­tei­le berück­sich­tigt. Für den Deut­zer Hafen selbst wur­de ein Mobi­li­täts­kon­zept erstellt, das zu einer auto­ar­men Ver­kehrs­mit­tel­nut­zung der zukünf­ti­gen Bewoh­ner, Beschäf­tig­ten und Besu­cher des Quar­tiers füh­ren soll. Durch Umge­stal­tung der Sieg­bur­ger Stra­ße im Stadt­teil Poll sowie im Bereich der Stra­ßen Im Hasen­tal und Öst­li­cher Zubrin­ger soll der Durch­gangs­ver­kehr redu­ziert und der Auto­ver­kehr auf das über­ge­ord­ne­te Stra­ßen­netz (Deut­zer Ring / Öst­li­che Zubrin­ger­stra­ße) ver­la­gert werden.

Der Sat­zungs- und Pla­nungs­be­schluss ist ein wesent­li­cher Mei­len­stein für die städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung des Deut­zer Hafens. Die Pla­nung kann nun fort­ge­setzt und die nächs­ten Schrit­te kön­nen ein­ge­lei­tet wer­den. Im Bereich Städ­te­bau sind nun Aus­schrei­bung, Ver­mark­tung und Qua­li­fi­zie­rung der ein­zel­nen Bau­fel­der sowie die Umset­zung der jewei­li­gen Teil-Bebau­ungs­plä­ne vorgesehen.

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