Köln: Hal­te­stel­len Bar­ba­ros­sa­platz und Frie­sen­platz barrierefrei

Barbarossaplatz - Neue Weyerstraße - Salierring - Köln-Altstadt Foto: Kreuzung Barbarossaplatz mit Sicht auf die Neue Weyerstraße (Köln-Altstadt)

Das Amt für Brü­cken, Tun­nel und Stadt­bahn­bau plant für den Bar­ba­ros­sa­platz und Frie­sen­platz den die bar­rie­re­freie Erreich­bar­keit der Haltestellen.

Dazu legt die Ver­wal­tung dem Rat der Stadt Köln für die Sit­zun­gen im nächs­ten Jahr ent­spre­chen­de Beschluss­vor­la­gen vor. Zunächst ste­hen bei­de Ent­schei­dun­gen zur Vor­be­ra­tung am 2. Dezem­ber 2019 auf der Tages­ord­nung des Verkehrsausschusses.

Bar­rie­re­frei­er Zugang am Barbarossaplatz:

Beim Bar­ba­ros­sa­platz geht es um die Her­stel­lung der Bar­rie­re­frei­heit für die Hal­te­stel­len der Lini­en 16 und 18. Die stark fre­quen­tier­te Stadt­bahn­hal­te­stel­le ist ein wich­ti­ger Ver­knüp­fungs­punkt zwi­schen den inner­städ­ti­schen Stadt­bahn­li­ni­en 12 und 15 mit den über die Stadt­gren­ze hin­aus ver­keh­ren­de Stadt­bahn­li­ni­en 16 und 18. Die Bahn­steig­hö­hen der Stadt­bahn­hal­te­stel­le Bar­ba­ros­sa­platz lie­gen bei der­zeit 35 Zen­ti­me­tern ober­halb der Schie­nen­ober­kan­te. Die Lini­en 12 und 15 gehö­ren zum so genann­ten Nie­der­flur­sys­tem und sind am Bar­ba­ros­sa­platz heu­te schon stu­fen­frei nutzbar.

Die Sei­ten­bahn­stei­ge auf der Neue Wey­er­stra­ße für die Lini­en 16 und 18, die als Hoch­flur­bah­nen ver­keh­ren, sol­len ange­ho­ben wer­den. Durch die geplan­te Bahn­stei­g­an­he­bung wird künf­tig eine bar­rie­re­freie Nut­zung der Lini­en 16 und 18 her­ge­stellt und auch ein stu­fen­lo­ses Umstei­gen zwi­schen den dort ver­keh­ren­den Stadt­bahn­li­ni­en 12 und 15 ermöglicht.

Vor­pla­nun­gen für die Ände­run­gen wur­den bereits vor­ge­nom­men. Ein wich­ti­ges Ergeb­nis war, dass die Her­stel­lung der Bar­rie­re­frei­heit los­ge­löst von den wei­te­ren Über­le­gun­gen und Pla­nun­gen bezüg­lich der Umge­stal­tung des Gesamt­plat­zes vor­ge­nom­men wer­den kann. Die Anhe­bung der Bahn­stei­ge ist kom­pa­ti­bel mit den Aus­sa­gen des städ­te­bau­li­chen Mas­ter­plans und somit als sepa­ra­tes, eigen­stän­di­ges Pro­jekt anzu­se­hen. Der Bau der Sei­ten­bahn­stei­ge ist – auf­grund des im Ver­gleich zur Vari­an­te eines Mit­tel­bahn­steigs gerin­gen Ein­griffs in die angren­zen­den Ver­kehrs­flä­chen – die Vor­zugs­va­ri­an­te der Ver­wal­tung und der Köl­ner Verkehrs-Betriebe.

Die Pla­nungs­kos­ten für die von der Ver­wal­tung favo­ri­sier­ten Sei­ten­bahn­stei­ge betra­gen etwa 630.000 Euro. Ein ers­ter pro­gnos­ti­zier­ter Kos­ten­ori­en­tie­rungs­wert für einen ent­spre­chen­den Umbau der Stadt­bahn­hal­te­stel­le liegt bei etwa 3,4 Mil­lio­nen Euro.

Bar­rie­re­frei­er Zugang am Friesenplatz:

Die Stadt­bahn­hal­te­stel­le Frie­sen­platz, die in den acht­zi­ger Jah­ren in Betrieb genom­men wur­de, ist mit rund 47.000 Fahr­gäs­ten pro Tag einer der zen­tra­len Kno­ten- und Ver­knüp­fungs­punk­te des öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs in Köln. Dort ver­keh­ren auf einer Fah­re­be­ne die Lini­en 3, 4 und 5 sowie auf einer zwei­ten Fah­re­be­ne die Stadt­bahn­li­ni­en 12 und 15. Zu den zwei Fah­re­be­nen kom­men noch eine Ver­tei­ler- sowie die Stra­ßen­ebe­ne hin­zu, wor­aus sich mit die­sen vier Ebe­nen eine kom­ple­xe Bau­kon­struk­ti­on ergibt.

Auf­grund des­sen müs­sen für die Bar­rie­re­frei­heit der Hal­te­stel­le ins­ge­samt fünf Auf­zü­ge nach­ge­rüs­tet wer­den, wobei jede Fah­re­be­ne durch zwei Auf­zü­ge mit der Ver­tei­ler­ebe­ne ver­bun­den wird und ein Auf­zug die Ver­tei­ler­ebe­ne mit der Stra­ßen­ebe­ne ver­bin­det. Zudem wer­den die Ver­tei­ler­ebe­ne mit Kiosk, Laden­lo­kal und Toi­let­ten­räu­men tech­nisch ertüch­tigt sowie der WC-Bereich bar­rie­re­frei umgebaut.

In Abstim­mung mit den Behin­der­ten­ver­bän­den erfol­gen auf der Stra­ßen­ober­flä­che sowie auf der Bahn­stei­ge­be­ne und Ver­tei­ler­ebe­ne Nach­rüs­tun­gen mit einem tak­ti­len Leit­sys­tem. Im Rah­men der Auf­zugs­nach­rüs­tung muss wegen der bau­li­chen Ver­än­de­run­gen zusätz­lich eine brand­schutz­tech­ni­sche Sanie­rung der Stadt­bahn­hal­te­stel­le Frie­sen­platz durch­ge­führt werden.

Das Amt für Brü­cken, Tun­nel und Stadt­bahn­bau beab­sich­tigt, die Pla­nungs­leis­tung an exter­ne Büros zu ver­ge­ben. Es besteht die Mög­lich­keit, dass ver­schie­de­ne Pro­jekt­pha­sen des Vor­ha­bens mit Hil­fe einer so genann­ten Bau­werks­da­ten­mo­del­lie­rung (BIM – Buil­ding Infor­ma­ti­on Mode­ling) umge­setzt wer­den, was für mehr Trans­pa­renz und Beschleu­ni­gung des Vor­ha­bens sor­gen soll.

Der pro­gnos­ti­zier­te Kos­ten­ori­en­tie­rungs­wert für Pla­nung und Aus­füh­rung beläuft sich auf rund 18 Mil­lio­nen Euro (Pla­nung rund 4,3 Mil­lio­nen Euro, Bau­kos­ten rund 13,7 Mil­lio­nen Euro). Aus Sicht der Ver­wal­tung ist nach einer euro­pa­wei­ten Aus­schrei­bung ein Pla­nungs­be­ginn in 2020/2021 erreich­bar, so dass ein Bau­be­ginn ab 2023 mög­lich wäre.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.