Nachdem die Diebe zuvor eine Wohnung geplündert hatten, indem sie die Wohnungsschlüssel im Krankenhaus geklaut hatten, ist der nächste Versuch jedoch gescheitert.
An der geistesgegenwärtigen Hilfsbereitschaft diverser Zeugen ist am Sonntagnachmittag ein polizeibekanntes Diebesduo in Ehrenfeld gescheitert. Unmittelbar zuvor hatte das einschlägig vorbestrafte Pärchen die mit einem gestohlenen Schlüssel geöffnete Wohnung einer Kölnerin geplündert. Die Flucht der Verdächtigen mit dem erbeuteten Schmuck endete infolge des tatkräftigen Einschreitens der Helfer am Bahnhof Ehrenfeld.
Zum Tatzeitpunkt hatte sich die später geschädigte Seniorin als Patientin in einem nahegelegenen Ehrenfelder Krankenhaus aufgehalten. Dort erhielt sie gegen 14:20 Uhr Besuch von ihrer Tochter. Gemeinsam verließen sie zeitweise das unverschlossene Patientenzimmer. Hierbei ließen sie unbedacht den Schlüsselbund mit Personalpapieren der 85-Jährigen in dem ebenfalls nicht verschließbaren Bettschrank liegen. Zielgerichtet nutzten die erfahrenen Diebe diesen Umstand aus: Unbemerkt griffen sie sich den Schlüssel und begaben sich sofort zu der ihnen nunmehr bekannten Wohnanschrift.
Zu ihrem Leidwesen suchte allerdings auch die Tochter der Wohnungsinhaberin kurz darauf das Mehrfamilienhaus an der Venloer Straße auf und überraschte die ihr Unbekannten, die sich zusammen mit zwei Hunden im Wohnzimmer aufhielten. Infolge dieser Begegnung flüchtete das Duo aus dem Haus und lief in Richtung des Bahnhofszugangs an der Schönsteinstraße. Die Zeugin eilte den Ertappten nach, rief fortwährend um Hilfe und machte Passanten auf das flüchtende Pärchen aufmerksam. Mit Erfolg: Ein die Verfolgung aufnehmender Passant stoppte die 49-Jährige und hielt sie bis zum Eintreffen der alarmierten Polizeikräfte fest. Währenddessen gelang es zwar ihrem Compagnon, über die Treppe auf das Bahngleis und in einen eingefahrenen Regionalexpress zu gelangen – diesen hielt ein weiterer Zeuge jedoch solange auf, bis hinzugerufene Polizisten den Flüchtigen in der Bahn dingfest machten.
Bei ihrer Festnahme führte die 49-Jährige noch einen Teil des soeben gestohlenen Schmucks in ihrer Handtasche mit. Vergeblich hatte sie wie ihr Mittäter versucht, weitere Beute auf der Flucht noch schnell „zu entsorgen”. Die Festgenommenen wollten sich zum Tatvorwurf nicht einlassen. Sie lassen sich anwaltlich vertreten. Beide sind bereits einschlägig mehrfach vorbestraft und stehen aktuell unter laufenden Bewährungen. Heute Montag erließ ein Haftrichter wiederum Haftbefehl gegen das Duo.