Bereits am Mittwoch gab es eine offene Runde für interessierte Bürger und Bürgerinnen über das Fußgängerkonzept am Severinsviertel. Eine Online-Beteiligung ist nun möglich.
Rund 30 Interessierte fanden sich am gestrigen Mittwoch im Bürgerhaus Stollwerck ein, um sich mit dem Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung und einem externen Planungsbüro über die Situation für Fußgängerinnen und Fußgänger im Severinsviertel auszutauschen. Die Veranstaltung war der Auftakt einer Bürgerbeteiligung, an deren Ende ein Fußverkehrskonzept für das Veedel stehen soll.
Im Bürgerhaus Stollwerck über das Konzept gesprochen:
Nach einer fachlichen Einführung in das Thema hatten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, mit den Experten aus dem Team des Fahrradbeauftragten und dem Planungsbüro ins Gespräch zu kommen und über ihre Erfahrungen aus dem Alltag zu berichten. Auf großformatigen Karten machten sie auf potentielle Gefahrenstellen aufmerksam und wiesen auf Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern und auf besondere Engstellen hin. Auch wurden Vorschläge zu wünschenswerten Bordsteinabsenkungen oder zusätzlichen Querungshilfen gemacht. Ebenso gab es Hinweise auf aus Bürgersicht vorbildliche Stellen im öffentlichen Straßenland, die zum Verweilen einladen. Die Ergebnisse aus der Veranstaltung werden derzeit aufbereitet und zeitnah im Internet bereitgestellt.
Online-Beteiligung für das Fußgängerkonzept möglich:
Interessierte, die nicht an der Auftaktveranstaltung teilnehmen konnten, können noch bis zum 17. Juli 2019 nachträglich ihre Anregungen, Ideen und Hinweise über das Onlineportal mitteilen.
Auch ältere Personen und Senioren sollen berücksichtigt werden:
Als nächster Schritt der Bürgerbeteiligung steht Anfang August ein Fußverkehrs-Check mit Seniorinnen, Senioren und körperlich beeinträchtigen Personen im Severinsviertel an. Bei einem Stadtteilspaziergang werden die besonderen Alltagsprobleme älterer und bewegungseingeschränkter Menschen auf ihren Wegen zu Fuß konkret vor Ort besprochen. Diese Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit Verbänden und Institutionen durchgeführt.
Politische Diskussion rund um das Thema:
Anschließend lädt die Stadt Köln im Herbst zu einer weiteren Veranstaltung ein, in der der Entwurf des Fußverkehrskonzepts mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bürgerworkshops und der Politik diskutiert wird. Es ist geplant, das Fußverkehrskonzept Ende 2019 zur Beratung in die politischen Gremien zu geben.
Die Erstellung eines Fußverkehrskonzepts für das Severinsviertel ist neben anderen Projekten Bestandteil des bundesweiten Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau” (ExWoSt). Das in Köln durchgeführte Modellvorhaben „Aktive Mobilität in städtischen Quartieren” dient der Förderung der Mobilität zu Fuß und mit dem Rad. Es wird vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat mit 225.000 Euro gefördert. Mit der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen übernimmt das Severinsviertel eine Vorreiterrolle für die Förderung des Fußverkehrs auch in anderen städtischen Quartieren.