Köln: Rat beschließt Pilot­ver­such für On-Demand-Bus­an­ge­bot per App

KVB-Haltestelle - Rudolfplatz - Bus - Straßenbahn - Köln-Altstadt Foto: Bus- und Bahnhaltestelle "Rudolfplatz" (Köln-Altstadt)

Der Rat der Stadt Köln hat in sei­ner sei­ner Sit­zung am Don­ners­tag einen Pilot­ver­such zum Auf­bau eines On-Demand-Ange­bots als Ergän­zung des bestehen­den ÖPNV-Ange­bots beschlossen.

Das On-Demand-Sys­tem soll auch dort posi­ti­ve Effek­te für die Ver­kehrs­wen­de errei­chen, wo der­zeit noch vor­wie­gend der Indi­vi­du­al­ver­kehr genutzt wird. Das Ange­bot wird Teil des öffent­li­chen Dienst­leis­tungs­auf­trags zwi­schen der Stadt Köln und der Köl­ner Ver­kehrs-Betrie­be AG (KVB). Auf Basis des Beschlus­ses wer­den Stadt­ver­wal­tung und KVB einen Vor­schlag zur kon­kre­ten Ein­füh­rung des On-Demand-Sys­tems vor­be­rei­ten und den poli­ti­schen Gre­mi­en zum Beschluss vorlegen.

Mit zunächst zehn elek­trisch betrie­be­nen Klein­bus­sen soll die Erschlie­ßung von Quar­tie­ren in Stadt­rand­la­ge ver­bes­sert wer­den, wo kei­ne gro­ßen Bus­se oder Stadt­bah­nen fah­ren. Das Pilot­pro­jekt sieht vor, dass die Klein­bus­se nach­fra­ge­ori­en­tiert sowie unab­hän­gig von fes­ten Rou­ten und vor­ge­ge­be­nen Fahr­plä­nen als zusätz­li­ches Ange­bot zur Ver­fü­gung ste­hen. Dabei tei­len sich meh­re­re Fahr­gäs­te ein Fahr­zeug und wer­den vor­zugs­wei­se nach Buchung per Smart­phone-App an einer bestehen­den oder vir­tu­el­len Hal­te­stel­le abge­holt und zu ihrem Ziel gebracht.

Das Sys­tem kom­bi­niert ähn­li­che Start­punk­te und Ziel­punk­te von Buchen­den und berech­net eine opti­mier­te Rou­te. Die Klein­bus­se die­nen wochen­tags zur Fein­erschlie­ßung von Quar­tie­ren und wer­den am Wochen­en­de als Nacht-Shut­tle ein­ge­setzt. Grund­la­ge für die Umset­zung ist die Ver­ga­be zur kon­kre­ten Kon­zepter­ar­bei­tung und einer Poten­ti­al­ana­ly­se für die Bedien­ge­bie­te. Dar­an anschlie­ßend erfol­gen die Aus­schrei­bun­gen für Soft­ware und Fahrzeuge.

Die Soft­ware beinhal­tet unter ande­rem den Algo­rith­mus zur Steue­rung der On-Demand-Ver­keh­re sowie eine App für die Kun­den und die Fah­rer. Dar­über hin­aus sol­len eine Ver­knüp­fung mit der KVB-App, eine Inte­gra­ti­on in das bestehen­de Tarif­sys­tem sowie der Ver­kauf von Tickets im Fahr­zeug erfol­gen. Zudem muss auf einem Betriebs­hof der KVB die benö­tig­te Lade­infra­struk­tur auf­ge­baut sowie eine Soft­ware beschafft werden.

Die Kos­ten für das geplan­te Ange­bot wer­den inklu­si­ve des benö­tig­ten Fahr­per­so­nals bei rund eine Mil­li­on Euro pro Jahr lie­gen. Eine För­de­rung durch den Bund wur­de bereits bean­tragt. Die Stadt Köln hat dar­über hin­aus am 15. Janu­ar 2020 eine Pro­jekt­skiz­ze zur Ein­wer­bung von För­der­mit­teln beim Land NRW ein­ge­reicht. Im Fal­le einer posi­ti­ven Beur­tei­lung durch eine Jury wird die Stadt Köln einen for­ma­len För­der­an­trag für das Pro­jekt stellen.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.