Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln hat die statistischen Auswertungen zur Bevölkerungsentwicklung für das Jahr 2021 veröffentlicht.
Nach den Auswertungen der Kölner Statistiker ist die Kölner Bevölkerungszahl im Jahr 2021 mit minus 8.739 Personen oder einem Minus von 0,8 Prozent zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Zuvor war Köln seit 2013 kontinuierlich gewachsen. Das deutliche gesamtstädtische Wanderungsminus spiegelt sich auch auf kleinräumiger Ebene wider. Alle neun Stadtbezirke verloren Einwohner, die Innenstadt mit minus 1,4 Prozent am stärksten sowie absolut mit minus 1.852 Personen.
Zuzüge 2021 weiter gesunken:
Der Bevölkerungsrückgang in Köln ist vor allem auf weiter gesunkene Zuzüge im vergangenen Jahr mit einem Minus von 934 auf 47.205 Personen zurückzuführen. Dagegen stieg die Zahl der Fortzüge 2021 mit 56.797 wieder auf das Vor-Corona-Niveau an. Damit ergibt sich ein negativer Wanderungssaldo von minus 9.592 Personen.
Geburten haben wieder zugenommen:
Die Zahl der Geburten hat mit 11.127 zwar 2021 wieder zugenommen, allerdings auch die der Sterbefälle mit 10.563, so dass die Differenz mit 564 leicht im Plus und im Vergleich zu 2020 stabil blieb.
Mehr junge Erwachsene:
Wie in der Vergangenheit zogen 2021 weiterhin mehr junge Erwachsene zwischen 18 und unter 30 Jahren nach Köln, als von dort wegzogen, was einem Plus von 6.461 entspricht. Gleichwohl wurden diese Wanderungsgewinne bereits seit 2015 aufgrund gesunkener Zuzüge fast durchgehend kleiner. Hinzu kam im Jahr 2021, dass besonders viele 30- bis unter 45-Jährige Köln verließen (ein Minus von 7.578 Personen). Beide Tendenzen zeigten sich mit allen innerdeutschen Regionen. Seit September 2021 verzeichneten die 18- bis unter 30- Jährigen eine Trendumkehr bei den monatlichen Wanderungen. Ihre Zuzüge stiegen wieder an und die Kölner Gesamt-Wanderungsbilanz hat sich ins Positive gekehrt. Die niedrigen Zahlen der ersten Jahreshälfte konnten dadurch aber nicht kompensiert werden.
Abwanderung in die Wohnungsmarktregion nimmt zu:
Die Abwanderung in die Wohnungsmarktregion verstärkte sich 2021 auf minus 6.969 im Saldo und auch in das übrige Nordrhein-Westfalen zogen im vergangenen Jahr erstmals mehr Menschen weg, als von dort nach Köln kamen. Am stärksten zog es Kölner in die benachbarten Kreise: Rhein-Erft-Kreis (minus 3.264), Rheinisch-Bergischer Kreis (minus 1.665) und Rhein-Sieg-Kreis (minus 1.088 Personen). Den höchsten Wanderungszuwachs erzielte Köln aus der Stadt Aachen mit einem Plus von 306. Mit dem Ausland stieg das Wanderungsplus mit 6.614 Personen im Vergleich zum Vorjahr leicht.
Mehr als ein Drittel der Zugezogenen waren mit 37,8 Prozent im Jahr 2021 Personen ohne deutschen Pass. Neu war 2021, dass mehr Nichtdeutsche Köln verließen als nach Köln kamen (ein Minus von 746 im Saldo). Die Zuzugszahlen erholten sich im zweiten Corona-Jahr zwar ein wenig, mit einem Plus von 812 auf 17.849, die Fortzüge stiegen jedoch mit einem Plus von 2.745 auf 18.595 deutlich. Die zahlenmäßig stärksten Nationalitäten, die nach Köln kamen, waren die Türkei mit 1.406, Syrien mit 1.079 und Bulgarien mit 1.060 Personen.
Zuzugszahlen Ende 2021 und Anfang 2022 wieder deutlich gestiegen:
Die positive Wanderungsbilanz der Monate September bis Dezember 2021 setzte sich auch in den ersten Monaten des Jahres 2022 fort. Besonders seit März 2022 sind hohe Zuzugszahlen zu verzeichnen; unter anderem deshalb, weil zwischen März und Mai kriegsbedingt rund 5.700 Ukrainer nach Köln gekommen sind.