Die Polizei Köln war auch am Karnevalsfreitag und Karnevalssamstag mit starken Kräften in Köln und Leverkusen im Einsatz. Darunter waren, neben deutlich erkennbaren Uniformierten, auch Zivilkräfte eingesetzt.
Mit fortschreitendem Alkoholkonsum stieg, wie auch in den Vorjahren, ab den Nachmittagsstunden die Zahl der Einsatzanlässe und damit auch die der angezeigten Straftaten an diesem Wochenende. Die folgende Auswertung bezieht sich auf den Zeitraum von Freitag 06:00 Uhr bis Sonntag 06:00 Uhr.
Insgesamt brachten Polizisten 90 Männer und acht Frauen zumeist deutlich alkoholisiert ins Polizeigewahrsam (Vorjahr 92). 43 von ihnen verbrachten den Rest des Tages zur Ausnüchterung und 32 zur Durchsetzung von Platzverweisen in der Polizeizelle. 23 Personen nahmen die Beamten nach Taschendiebstählen, Widerstand und gefährlicher Körperverletzung vorläufig fest.
Bislang fertigten Polizisten in Köln 473 Strafanzeigen (Vorjahr 661). Bei 147 der aktuell bekannten Taten handelt es sich um Körperverletzungen (171). Neun Raubdelikte (14), 20 Beleidigungen (20) und 55 Sachbeschädigungen (53) zeigten Geschädigte bis heute Morgen (23. Februar, 6 Uhr) an. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz schlugen mit 20 Fällen zu Buche (35), des Weiteren 100 Diebstahlsdelikte (170) sowie 47 Taschendiebstähle (75). In zehn Fällen (10) leisteten Personen Widerstand.
In Leverkusen fertigten Polizisten bislang 75 (Vorjahr 55) Strafanzeigen. Bei 27 der bislang bekannten Taten handelt es sich um Körperverletzungen (21). Außerdem zeigten Geschädigte neun Sachbeschädigungen (vier), drei Beleidigungen (drei) und drei Bedrohungen (zwei) an. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz schlugen mit drei Fällen zu Buche (drei), des Weiteren nahmen Beamte elf Diebstahlsdelikte (zehn) sowie zwei Taschendiebstähle (zwei) auf. Polizisten zeigten zudem zwei Widerstände (zwei) an.
Das für die Bearbeitung von Sexualdelikten zuständige Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen in acht Fällen (17) aufgenommen. Davon wurden sieben Fälle (16) in Köln und einer in Leverkusen (ein) angezeigt. Diese Straftaten belaufen sich im Wesentlichen auf sexuelle Belästigungen und exhibitionistische Handlungen. In acht dieser Fälle stellten Polizisten die Personalien der Tatverdächtigen noch vor Ort fest.
Unter anderem nahmen Einsatzkräfte am Samstagabend (22. Februar 2020) zwei Männer (30, 33) aus Frankfurt am Main in einem Hotel in der Kölner Innenstadt fest. Zumindest einer von ihnen steht in dringendem Tatverdacht eine junge Karnevalistin in einem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben. Die Geschädigte habe laut eigener Angaben nach der möglichen Tat aus dem Hotelzimmer fliehen und die Polizei alarmieren können. Beamte trafen vor Ort beide Tatverdächtige an. Sie ließen sich widerstandslos festnehmen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern derzeit an.
Wir weisen darauf hin, dass sich die in diesen Tagesbilanzen dargestellten Kriminalitätszahlen noch verändern können. Die Auflistungen stehen unter dem Vorbehalt, dass es zu nachträglichen Anzeigenerstattungen bei der Polizei Köln kommen kann, beziehungsweise dass Delikte im Zuge der Ermittlungen anders eingeordnet werden müssen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich ein Raub im Laufe der Ermittlungen als Diebstahl herausstellt. Eine abschließende Bewertung ist vielfach erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich.