NRW: 51 Pro­zent stel­len Kli­ma­schutz über Arbeitsplätze

Windkraftanlage - Windenergieanlage - Strom - Wind - Himmel Foto: Windradanlage für Stromerzeugung, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Hälf­te der Wahl­be­rech­tig­ten in Nord­rhein-West­fa­len wür­de dem Kli­ma­schutz Vor­rang gegen­über dem Erhalt von Arbeits­plät­zen einräumen.

51 Pro­zent sagen, der Kli­ma­schutz soll­te auf jeden Fall Vor­rang haben, selbst wenn das vor­über­ge­hend Arbeits­plät­ze in Deutsch­land kos­tet, ist das Ergeb­nis einer Infra­test-Umfra­ge im Auf­trag des WDR für den „Kli­ma­trend NRW”. 44 Pro­zent sind dem­nach der Mei­nung, der Erhalt von Arbeits­plät­zen soll­te Vor­rang haben, selbst wenn das den Kli­ma­schutz erschwert.

58 Pro­zent geben Coro­na als eines der wich­tigs­ten poli­ti­schen Pro­ble­me an. 27 Pro­zent nen­nen Umwelt­schutz und Kli­ma­wan­del. An drit­ter Stel­le folgt Bil­dung (zwölf Pro­zent). Vier von fünf Befrag­ten sehen beim Kli­ma­schutz in Deutsch­land gro­ßen (54 Pro­zent) oder sehr gro­ßen Hand­lungs­be­darf (27 Pro­zent). 14 Pro­zent sehen wenig, vier Pro­zent gar kei­nen Hand­lungs­be­darf bei die­sem Thema.

In der Fra­ge, wie der Kli­ma­schutz in Deutsch­land geför­dert wer­den kann, gibt es zu eini­gen dis­ku­tier­ten Maß­nah­men brei­te Zustim­mung. Am deut­lichs­ten ist sie beim Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien, den 92 Pro­zent der Wahl­be­rech­tig­ten in NRW für sinn­voll erach­ten. Aller­dings: Jeder drit­te Befrag­te (31 Pro­zent) ist auch der Mei­nung, Wind­kraft­an­la­gen zer­stö­ren die Land­schaft. 86 Pro­zent hal­ten stren­ge­re Umwelt­schutz­auf­la­gen für die Indus­trie für sinn­voll. Jeweils vier von fünf befür­wor­ten zudem nied­ri­ge­re Prei­se für Bahn­fahr­ten (82 Pro­zent), höhe­re Prei­se für Flug­rei­sen (81 Pro­zent) sowie die Ein­füh­rung von Was­ser­stoff als Ener­gie­trä­ger in der Indus­trie (79 Prozent).

Auf mehr­heit­li­che Unter­stüt­zung stößt sowohl eine Ver­teue­rung von Lebens­mit­teln wie Fleisch, Milch, Wurst, Käse und Eiern (72 Pro­zent) als auch eine Ver­teue­rung von Pro­duk­ten, Gütern und Dienst­leis­tun­gen ent­spre­chend des bei der Her­stel­lung anfal­len­den C02- Aus­sto­ßes (71 Pro­zent). Eben­falls 71 Pro­zent befür­wor­ten ein all­ge­mei­nes Tem­po­li­mit von 130 km/h auf Auto­bah­nen. Knapp zwei Drit­tel (63 Pro­zent) hal­ten eine Fil­te­rung von CO2 aus der Atmo­sphä­re und anschlie­ßen­de Spei­che­rung für sinnvoll.

Geteil­ter Mei­nung sind die Befrag­ten dage­gen bei der Antriebs­art für Autos: 46 Pro­zent sehen einen Umstieg vom Ver­bren­nungs­mo­tor auf Elek­tro­mo­bi­li­tät als sinn­vol­le Maß­nah­me an, 44 Pro­zent hal­ten das für nicht sinn­voll. Eine Mehr­heit der Befrag­ten (60 Pro­zent) fin­det, wir müs­sen ler­nen, mit den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels zu leben, weil die­ser nicht mehr auf­zu­hal­ten ist. Den­noch gibt es eine Mehr­heit (78 Pro­zent), die dazu bereit ist, sich für den Kli­ma­schutz in ihrem All­tag ein­zu­schrän­ken, jeder Fünf­te (20 Pro­zent) möch­te das nicht. Für die Erhe­bung befrag­te das Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut Infra­test ins­ge­samt 1.003 NRW-Bür­ger vom 18. bis 22. Febru­ar 2021.

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