NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich dagegen ausgesprochen, die Impfreihenfolge umzustellen.
Trotz der geänderten Empfehlung der Ständigen Impfkommission, wonach das Mittel des Herstellers Astrazeneca auch Menschen über 65 Jahren injiziert werden darf. „Ich möchte nicht, dass die Berufsgruppen, die Senioren und die chronisch Kranken gegeneinander ausgespielt werden”, sagte er der „Rheinischen Post” (Freitagausgabe).
Auf die Frage, ob mit der Empfehlung für Senioren nun die Jüngeren – also Lehrer, Erzieher oder Polizisten – nun wieder weiter nach hinten rutschen würden, sagte Laumann: „Wir haben jetzt mit den Kreisen und Städten besprochen, dass diese die Impfung der Berufsgruppen organisieren. Das müssen wir jetzt durchziehen und können wir jetzt nicht wieder komplett umwerfen”.
Die Nachricht, dass der Impfstoff auch für Senioren geeignet sei, bewertete der CDU-Politiker positiv. „Das gibt uns mehr Flexibilität”, sagte er. Astrazeneca lasse sich wie jeder Grippe-Impfstoff transportieren. „Wir können ihn deshalb vor allem auch stärker in den Hausarztpraxen oder bei den zu Pflegenden zu Hause einsetzen. Wir müssen jetzt Meter machen und den gesamten Astrazeneca-Impfstoff bis Ende März verimpfen”.
Auch nach dem Beschluss der Bund-Länder-Beratungen, den Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfungen bei Biontech/Pfizer- und Astrazeneca-Impfstoffen zu verlängern, möchte Laumann an bereits vergebenen Terminen festhalten. „Wir haben jetzt den über 80-Jährigen, die sich impfen lassen wollen, einen Termin verschafft”, sagte er. „Ich bin der Meinung, dass man das jetzt nicht unnötig durcheinanderbringen darf”. Wenn neue Termine vergeben würden, werde man die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz natürlich berücksichtigen. „Aber ich mute den älteren Menschen, die mühevoll Termine bekommen haben, nicht zu, dass sich nun ihr Termin verschiebt”, sagte der Minister und fügte hinzu: „Dass das System leider nicht ganz seniorenfreundlich war, muss ich zugeben”.