NRW: Imp­fung gegen Affen­po­cken mit erhöh­tem Infektionsrisiko

Tisch - Impfstoff - Spritzen - Schalen - Desinfektionsmittel - Handschuhe - Frau Foto: Frau am Tisch zieht Spritzen auf, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das nord­rhein-west­fä­li­sche Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um hat die Krei­se und kreis­frei­en Städ­te über die Umset­zung der geplan­ten Imp­fun­gen gegen das Affen­po­cken­vi­rus informiert.

Für die Imp­fun­gen stellt der Bund den Impf­stoff JYNNEOS / Imvanex bereit, der in Euro­pa von der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­agen­tur EMA zum Schutz vor Pocken auto­ri­siert ist und nach der­zei­ti­ger Kennt­nis­la­ge auch vor einer Infek­ti­on mit Affen­po­cken schützt. Geimpft wer­den kön­nen bestimm­te Per­so­nen­grup­pen, die ein beson­ders Risi­ko haben, sich mit dem Affen­po­cken­vi­rus zu infi­zie­ren. Die Imp­fun­gen star­ten ab Ende nächs­ter Woche an HIV- / Infek­ti­ons­am­bu­lan­zen der Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken und teil­neh­men­den HIV- / STI-Schwer­punkt­pra­xen. Nord­rhein-West­fa­len ist das ers­te Bun­des­land, das Imp­fun­gen gegen Affen­po­cken durchführt.

Affen­po­cken sind eine Virus­er­kran­kung, die sich vor allem mit  Sym­pto­men, wie Fie­ber, Kopf‑, Mus­kel- und Rücken­schmer­zen und einem Aus­schlag mit Bläs­chen oder Pus­teln äußert. Die Erkran­kung wird von Mensch zu Mensch bei engem Kör­per­kon­takt – Kon­takt mit Kör­per­flüs­sig­kei­ten und den typi­schen Haut­ver­än­de­run­gen – mit einer infi­zier­ten Per­son über­tra­gen. Das RKI schätzt aktu­ell das Risi­ko einer Gefähr­dung für die Gesund­heit der brei­ten Bevöl­ke­rung als gering ein. Da der Impf­stoff der­zeit nur begrenzt zur Ver­fü­gung steht, muss der Kreis der Per­so­nen, die sich imp­fen las­sen kön­nen über die Impf­emp­feh­lun­gen der STIKO hin­aus ein­ge­grenzt werden.

Die Gesund­heits­äm­ter infor­mie­ren die expo­nier­ten Per­so­nen im Rah­men der Kon­takt­nach­ver­fol­gung dar­über, dass sie sich imp­fen las­sen kön­nen und ver­mit­teln sie an die imp­fen­den Stel­len. Um Per­so­nen mit einem beson­de­ren Anste­ckungs­ri­si­ko zu errei­chen, kom­mu­ni­zie­ren auch die Arbeits­ge­mein­schaft AIDS-Prä­ven­ti­on NRW und die Aids­hil­fe NRW e. V., wel­che Stel­len imp­fen wer­den. Die Imp­fung ist für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kos­ten­frei. Die Ent­schei­dung für eine Imp­fung liegt im Ermes­sen des imp­fen­den Arz­tes oder der imp­fen­den Ärztin.

In meh­rern ande­ren Län­dern wie den USA und Kana­da ist JYNNEOS /Imvanex  bereits für die Ver­wen­dung gegen Affen­po­cken zuge­las­sen. Der Bund hat die­sen Impf­stoff zen­tral für Imp­fun­gen gegen Affen­po­cken in Deutsch­land beschafft. Im nord­rhein-west­fä­li­schen Impf­stoff­zen­tral­la­ger ist bereits eine ers­te Lie­fe­rung von 7.300 Dosen ein­ge­trof­fen. Das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um erwar­tet die Lie­fe­rung wei­te­rer 200.000 Dosen im Lau­fe des 3. Quar­tals 2022.

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